Sabine Rossi ist Korrespondentin in Kairo. Über soziale Medien nimmt sie Kontakt zu Bloggern im Jemen auf und verschafft sich so einen Einblick in die aktuelle politische Situation.
Noch bis Ende Juni 2015 ist Sabine Rossi als Korrespondentin in Kairo. Sie berichtet über den Nahen Osten, das bedeutet, das heißt Ägypten, Jemen, Sudan, Saudi-Arabien, Oman, Libyen, Irak, Jordanien; Syrien, Libanon, Vereinigte Arabische Emirate, Qatar, Bahrain, Kuwait und den Südsudan.
"Das was hier passiert, geht gegen das jemenitische Volk. Wir haben auf einmal eine religiöse Dimension - Sunniten kämpfen gegen Schiiten - das gab es früher im Jemen nicht."
Ein immens großes Gebiet, das sich nur schwer überschauen lässt. Um sich einen genaueren Überblick über die aktuelle Lage zu verschaffen, nimmt sie Kontakt zu Bloggern und Twitter-Nutzern auf. Beispielsweise zu Hisham Al-Omeisy, der in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa wohnt. Seit 2013 kämpfen im Jemen schiitische Huthi-Rebellen, Separatisten des Südjemen und Al-Qaida-Anhänger der AQAP gegen die Armee der Zentralregierung um die Macht.
Dass der Imam den Jemen im Freitagsgebet als Einheit bezeichnet, rührt Hisham Al-Omeisy zu Tränen
"Der Jemen ist sehr stark von Importen abhängig: Fast 90 Prozent an Lebensmitteln und an Benzin werden in den Jemen importiert, sagen Hilfsorganisationen."
Zurzeit herrscht Waffenruhe, die aber immer wieder von bewaffneten Auseinandersetzungen unterbrochen wird. Der andauernde Konflikt zermürbt die Menschen und die humanitäre Lage spitzt sich zu. Aus der Not heraus bittet Hisham Al Omeisy daher über Twitter um Wasser und Essen für seine Schwiegermutter, die in Aden lebt. Korrespondentin Sabine Rossi hat mit Hisham geskypt, um sich ein Bild von der aktuellen Lage im Jemen machen zu können.