In Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wird die AfD in den Landtag einziehen. Das wird die politische Landschaft neu ordnen, sagt Berlinkorrespondent Stephan Detjen und das betrifft den Süden, den Osten und den Westen des Landes.

Die Wahlforscher haben es prognostiziert: Die AfD hat massiv an Wählern gewonnen, in Sachsen-Anhalt sogar 24 Prozent geholt. Für die anderen Parteien stehen jetzt schwierige Verhandlungen an. Denn um regieren zu können, müssen neue Koalitionen gebildet werden. Die bestehenden Koalitionen sind nicht mehr regierungsfähig.

"Die sind hier alle sozusagen in einem politischen Schleudertrauma zurzeit."
Berlinkorrespondent Stephan Detjen zu Stimmung nach der Wahl

Für die etablierten Parteien sind die Ergebnisse nicht leicht zu interpretieren. Die CDU hat in allen drei Ländern Verluste hinnehmen müssen. Vor allem die als Spitzenkandidatin gehandelte Julia Klöckner konnte die Wähler in Rheinland-Pfalz nicht überzeugen. Die Erklärung, das läge an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin, wäre allerdings zu einfach. Denn paradoxerweise hat sich in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gerade dieser Kurs durchgesetzt - allerdings vertreten von SPD und Grünen:

"Da waren es ja der Kretschmann (Grüne) und Dreyer (SPD), die sich hinter Merkel gestellt und damit ihrem Wahlkampf Schub verliehen haben.“
Es ist kompliziert, sagt Berlinkorrespondent Stephan Detjen

In Rheinland-Pfalz ist die SPD zwar stärkste Kraft. Das liegt aber vornehmlich an der charismatischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer, sagt Stephan Detjen. In den anderen beiden Bundesländern hat die SPD nahezu die Hälfte ihrer Wähler verloren.

"Für die Sozialdemokraten ist der nächste Schritt dann nach unten schon in den einstelligen Bereich Richtung 5-Prozent-Hürde."
Stephan Detjen, Berlinkorrespondent

Die Wahlen machen damit vor allem eins sehr deutlich: Die etablierten Parteien brauchen starke Persönlichkeiten, um bei den Wählern zu punkten. Und sie müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sich die Wahlerfolge der AfD nicht wiederholen sollen.

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  • Kurz und Heute
  • Moderation: Marlis Schaum
  • Gesprächspartner: Stephan Detjen, Berlin-Korrespondent