Die Tennisspielerin Maria Scharapowa hat gedopt. Das hat sie öffentlich zugeben - und das Eingeständnis perfekt inszeniert. Warum es sich lohnt, Fehler zuzugeben und dann wieder nach vorne zu schauen.
Mit ihrem Eingeständnis übernimmt Maria Scharapowa Verantwortung für das, was sie getan hat. Dazu trägt sie - passend - schwarz. Beim weiteren Zuhören von Maria Scharapowas Eingeständnis erklärt sie auch: Sie habe von nichts gewusst. Ihr Arzt habe ihr das Medikament mit dem Wirkstoff Meldonium seit zehn Jahren verschrieben.
Eigentlich ist das Medikament für Menschen gedacht, die an Herzschwäche oder Angina pectoris leiden. Seit Anfang dieses Jahres steht es auf der Dopingliste der Welt-Anti-Doping-Agentur. Maria Scharapowa habe genau das angeblich nicht mitbekommen, sagt sie bei ihrem Eingeständnis.
"I had been legally taking the medicine for the past ten years - but on January 1st the rules have changed and meldonium became a prohobited substance which I had not known."
Möglicherweise schiebt sie damit einen Teil der Verantwortung auf ihre Ärzte. Dennoch hinterlässt Maria Scharapowa bei DRadio-Wissen-Autorin Verena von Keitz einen starken Eindruck, wie sie da so zerknirscht vor die Presse tritt und sagt: Ich habe gedopt. Das ist im Sport nicht selbstverständlich.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Verena von Keitz vermutet, dass Maria Scharapowa durch ihr Eingeständnis möglicherweise auf Milde hoffe, dass sie nicht allzu lange gesperrt wird. Ihr Fehlereingeständnis sei kein Rücktritt vom Tennis, sagt Maria Scharapowa, sie hoffe, dass sie ihre Karriere fortsetzen kann
Vom Fehler zur Lösung
Auf unser normales Leben übertragen bedeutet das: Es lohnt sich, Fehler aufrichtig einzugestehen. Und: Auf gar keinen Fall langatmig erklären, wie es dazu kam, stattdessen lieber auf eine Lösung fokussieren.
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