Wenn Timon Krause hypnotisiert und Gedanken liest, ist das nicht nur unterhaltsam und irre beeindruckend, sondern auch lehrreich. Der Mentalist erklärt nämlich ganz offen seine Techniken – weil sie von anderen auch zu eurem Nachteil benutzt werden!
Habt ihr euch auch schon mal gewünscht, Gedanken lesen zu können? Ihr könnt das lernen, das geht wirklich! Sogar per Telefon, muss unsere Moderatorin Tina Howard in ihrem Interview mit Timon Krause ziemlich baff feststellen. Aber der entzaubert die Situation direkt: Er liest gar nicht wirklich Gedanken, verrät der Mentalist ganz ehrlich, sondern er liest sie ab – aus Gesichtern, von Körpern, aus Stimmen.
"Ich lese die Symptome, die durch Gedanken aufgerufen werden, an Körper, Stimme, Gestik, Mimik und so weiter ab, und kann daraus dann Rückschlüsse auf Gedanken spüren."
In seiner aktuellen Show "Mindgames" findet er so sogar die Kreditkarten-Pins seiner Zuschauer*innen heraus. Dafür schafft er eine ganz besondere Situation, in der seine Versuchskaninchen an ihre Nummern denken, erklärt er genauer. Die Zahlen errät er dann anhand sogenannter idiomotorischer Bewegungen – also vom Unterbewusstsein gesteuerte Muskelbewegungen, die unwillkürlich durch Gedanken und Gefühle in uns ausgelöst werden.
"Der Mechanismus an Hypnose ist, dass das kritische Denken einen kurzen Moment ausgeschaltet wird."
Und er hat noch mehr Tricks auf Lager, Hypnose zum Beispiel. Ausprobiert hat er das zum ersten Mal mit 12 Jahren am Versuchskaninchen Nummer 1 seiner Mentalistenlaufbahn: seinem Bruder. Heute macht er es professionell – und verrät euch auch dafür den Mechanismus.
Hypnose: Vorbeimogeln am logischen Denken
Er schmuggelt einen hypnotischen Befehl (etwa: "Du klebst an deinem Stuhl fest!") einfach am logischen Denken einer Person vorbei. Das klappt, indem er jemanden ablenkt – durch große Emotionen zum Beispiel, heftiges Erschrecken, tiefe Entspannung, starke Konzentration auf eine Sache oder durch Musterunterbrechung, seine Lieblingstechnik.
"Es ist krass ist, dass wir Hypnose ganz oft in ganz vielen Lebensbereichen wiedersehen: von Wahlplakaten über rhetorische Methoden und Werbung bis hin zu Menschen, die uns im Alltag zu manipulieren versuchen – zu ihrem Vorteil ."
Und das passiert eben nicht nur zum Spaß auf seiner Bühne oder zur Heilung in Therapien, warnt er – sondern überall: zum Beispiel im Wahlkampf, in der Werbung oder bei Betrugsversuchen. Und deshalb sollten wir uns mit den Techniken von Mentalist*innen auch auseinandersetzen, findet er.
Wie Timon Krause zu seinem Job gekommen ist, wie er seine Fähigkeiten auch mal privat (aus)genutzt hat und was von seinem neuen Buch zu erwarten ist – das und mehr verrät er im Gespräch mit der zwischenzeitlich mal ziemlich sprachlosen Tina Howard. Für das ganze Interview klickt einfach oben auf Play!