Neues Handy zu Weihnachten? Warum nicht. Problem: Wenn wir ständig den neuesten heißen Scheiß haben wollen, produzieren wir viel Elektroschrott. Abhilfe schaffen können hier die sogenannten modularen Handys: ein Basismodell mit einer festen Hülle - und alles, was man nachrüstet, entscheidet man selbst: Akkulaufzeit, Festplatte, Prozessor.
Das erste Gerät der Kategorie "Modular", das "Fairphone", ist pünktlich zu Weihnachten auf dem Markt. Damit wollen die Macher beweisen, schreibt Heise, dass ein Smartphone umweltfreundlicher und transparenter hergestellt werden kann.
"Der Clou: Du kannst es selbst komplett auseinander- und wieder zusammenbauen."
Um Akku oder Display zu tauschen, braucht man nicht mal Werkzeug - und für die anderen Module reicht ein normaler Schraubendreher. Das Fairphone läuft auf Android, der Speicher ist 32 GB groß, der Prozesser ist fix, das Display scharf und hell. Beim Test der Zeitschrift c‘t kamen allerdings Kamera und Akku nicht so gut weg. Mit 525 Euro ist das Fairphone auch noch recht teuer - was nicht zuletzt daran liegt, dass es in niedrigen Stückzahlen gebaut wird.
Nachrüsten leicht gemacht
Das Prinzip der Modularität verfolgt auch das Nexpaq-Case. Nexpaq ist eine Firma aus Hongkong, die drei Deutsche gegründet haben: Ihr Smartphone Case kann man nutzen, um sein eigenes Smartphone aufzupimpen.
Smarter Austausch
Die Hülle, schreibt die Technology Review, hat auf der Rückseite Einschübe für verschiedene Elektronik-Bauteile. Und sie passt auf die 6er iPhones und die 6er Samsung Galaxys. Mit dem Case kann man dann zum Beispiel einen Zusatzakku nachrüsten, einen besseren Blitz für die Kamera einbauen, einen Laserpointer anbringen, oder einen Temperaturmesser.
"Man kann sogar einen Sensor zur Erfassung der Luftqualität einsetzen."
In Planung ist außerdem ein Lesegerät für SD-Speicherkarten, ein Alkoholmesser und ein "Magic Modul" mit zwei frei konfigurierbaren Knöpfen, über die vorher selbst festgelegte Aktionen auf dem Handy ausgelöst werden können. Zu haben ist das Nexpaq Case ab 2016, es kostet etwa 65 Dollar. Neben der eigentlichen Hülle werden aber auch die eigentlichen Module benötigt. Die kosten jeweils zwischen 15 und 29 Dollar.
Und was machen die großen Firmen?
Eines der bekanntesten Projekte, das sich mit modularen Handys beschäftigt, ist Googles Project "ARA". Das ARA-Smartphone, schreibt das Blog Futurezone, basiert auf einem Rahmen, dem sogenannten Endoskelett, kurz Endo genannt. Und in dieses Endo soll man dann Module wie Kamera, Prozessoren oder Akkus reinschieben können.
"Das Coole ist, dass die Module als Open Source angedacht sind: Jeder Entwickler kann auf ihnen basierend - ohne was dafür zahlen zu müssen - die Module weiterentwickeln."