Nach der Schießerei in München und einem stundenlangen Ausnahmezustand hat die Polizei Entwarnung gegeben.

Die Ermittler teilten mit, dass der Schütze wahrscheinlich alleine gehandelt und sich anschließend selbst erschossen hat. Es handelt sich beim Täter offenbar um einen 18-Jährigen Deutsch-Iraner. Er hat neun Menschen getötet und 21 verletzt. Drei davon schweben nach Angaben der Polizei noch in Lebensgefahr.

Der Münchner Polizeipräsident sagte, dass die Hintergründe der Tat und das Motiv noch vollkommen unklar sind. Bisher war der Täter der Polizei nicht bekannt. Im Netz machte schon kurz danach ein Video die Runde, das den Beginn der Schießerei zeigt. Zu sehen ist, wie ein Mann vor einem Fastfood-Restaurant wahllos auf Menschen feuert. In einem anderen Video wird der Schütze auf einem Parkdeck gefilmt.

Aufgrund von Zeugenaussagen ging die Polizei zunächst von bis zu drei Tätern aus, mit Gewehre oder ähnlich aussehende Waffen. Es gab auch Hinweise auf weitere Schießereien und mögliche Geiselnahmen - die Meldungen stellten sich später ebenfalls als falsch heraus.

Stadt im Ausnahmezustand

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, im gesamten Stadtgebiet patrouillierten Beamte, der Nahverkehr wurde angehalten, über der Stadt schwirrten Hubschrauber. Die Münchner wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Insgesamt waren rund 2.300 Beamte im Einsatz - auch die GSG9 rückte an.

Über Twitter und Facebook gab es immer wieder Ermahnungen, sich mit Spekulationen und Bildern vom Tatort zurückzuhalten.Gleichzeitig gab es eine Welle der Solidarität im Netz: Unter dem Hashtag #OffeneTuer boten etliche Münchner anderen Menschen, die nicht mehr nach Hause kamen, einen Unterschlupf. Dafür gab es von der Polizei ein dickes Lob:

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Mittlerweile hat sich die Lage wieder normalisiert, auch Busse und Bahnen fahren wieder. Am Tatort geht die Spurensuche weiter. In Berlin kommt heute das Bundessicherheitskabinett zu einer Sondersitzung zusammen und auch in München ist für den Vormittag eine Kabinetts-Sondersitzung in der Staatskanzlei angesetzt.