Manche Leute kommen nicht aus der Wohnung, wenn sie eigentlich verreisen sollen. Andere kriegen nach der Rückkehr den Koffer nicht leer. Dabei hilft ein einfacher Psychotrick...
Was das Auspacken von Koffern angeht, gibt es mindestens zwei Arten von Menschen: Wohnungstür auf, Koffer auf, raus mit dem Zeug. Waschmaschine läuft. Das ist die eine.
Ruhe in Frieden, Koffer
Und dann ist da noch: Wohnungstür auf, Koffer in die Ecke und gut reifen lassen. Einfach nicht mehr daran denken. Ist ja so schön ordentlich von außen, das Ding.
"Es scheint echt eine Philosophiefrage zu sein", hat Deutschlandfunk-Nova-Reporter Jan Dahlmann gemerkt. Auf Tiktok lassen sich beide Kofferauspacktypen finden: @assiariad zum Beispiel packt immer sofort aus – ihr Verlobter dagegen nicht.
"Ich werde in meinem ganzen Leben niemals Leute verstehen, die nicht direkt nach dem Urlaub ihren Koffer auspacken."
@_bichtran hingegen packt lieber später aus:
"Es gibt kein besseres Gefühl, als den Koffer einzupacken. Aber den Koffer auspacken – warum?“
Tipps für Kofferauspackverweigerer
Für Kofferauspackverweigerer gibt es von psychologischer Seite einen Vorschlag: Die Aufgabe nicht zu groß wirken beziehungsweise werden lassen. Dazu rät Muriel Böttger. Die Psychologin ist spezialisiert auf positive Psychologie. Idee: Mit der einen Seite anfangen, die andere später machen.
"Wenn es um den Koffer aus dem Urlaub geht, dann kann man da jetzt nicht allzu viel aufteilen. Es könnte ganz banal erstmal eine Seite sein."
Wer beim Auspacken klein anfängt, erledigt den ganzen Rest dann vielleicht nebenbei, hofft Jan Dahlmann.
Belohnungseis für die erste Hälfte?
Vielleicht mit Belohnungen arbeiten oder zumindest die Kulturtasche auspacken? Vielleicht die großen Sachen zuerst? Auch wenn der Koffer nicht riesig ist: Eine Aufteilung der Aufgabe in Häppchen kann die Motivation erhöhen.
"Wenn man dann einmal dabei ist, packt man wahrscheinlich doch eben fertig aus."
Natürlich gibt es beim Kofferauspacken auch noch den Aspekt der Hygiene – denn was von außen so ordentlich aussieht, kann nach gewisser Zeit im allerblödesten Fall ein Eigenleben entwickeln. Und das will ja eher niemand.
Ein Gedanke, der vielleicht auch hilfreich ist: Ein leerer Koffer ist auch wieder direkt bereit dafür, gepackt zu werden, um zu neuen Reisen aufzubrechen...