Gewichtsabnahme und Muskelaufbau – Eiweiße können uns dabei helfen. Aber der Proteinshake alleine ändert gar nichts, sagt die Ernährungsberaterin Wiebke Franz.
Influencer*innen im Netz propagieren, dass Shakes, die Eiweiße enthalten, uns dabei helfen können, unseren Körper zu definieren. Das sei ein tolles Versprechen, weil die meisten von uns von der Veranlagung her eher bequem seien, sagt die ehemalige Leistungssportlerin Wiebke Franz. Aber nur einen Shake zu trinken, reicht eben nicht.
"Es gibt einen Run auf diese Produkte, weil den Menschen überall suggeriert wird, dass man damit abnehmen und Muskeln aufbauen kann."
Mit dem lapidaren Satz "Ohne zu trainieren, wird gar nichts passieren", macht die Ernährungsberaterin den kleinen Funken Hoffnung zunichte, dass es ausreichen könnte, zuhause auf dem Sofa einen Proteinshake in sich hinein zu schlürfen. Kaum Aufwand, große Wirkung – es wäre zu schön gewesen, wenn diese Rechnung aufgegangen wäre.
"Richtig ist, eiweißreiche Kost sättigt bessere als kohlenhydratreiche, aber dadurch verlieren wir noch keine Pfunde."
Vermutlich haben außerdem viele, die Proteinshakes zu sich nehmen, gar nicht im Blick, wie viele Kalorien sie dabei ihrem Körper zuführen, so Wiebke Franz. Zumal manche Unternehmen, die Proteinshakes vermarkten, sie nicht als Nahrungsergänzung positionieren, sondern als Alternative zu einzelnen Mahlzeiten.
Genügend Eiweiße aus anderen Quellen
Mit Proteinshakes zusätzlich Eiweiß aufzunehmen, sei in Deutschland in der Regel ohnehin nicht nötig, weil wir gut mit Proteinen versorgt sind, sagt Wiebke Franz. Nur bei Senior*innen und Athlet*innen sei es in manchen Fällen notwendig, extra Eiweiß zuzuführen.
Nahrung liefert alles, was wir brauchen
Wir können unseren Proteinbedarf gut mit der Nahrung abdecken: Nüsse, Volkornprodukte, Hülsenfrüchte, Ei, Fleisch, Fisch, Milchprodukte und andere tierischen Produkte liefern uns, was wir brauchen.
Die Protein-Shakes schaden uns an sich nicht und können ab und zu ganz praktisch sein, wenn wir Hunger bekommen und unterwegs sind - aber eigentlich benötigen wir sie nicht, schlussfolgert die Ernährungswissenschaftlerin.