Online shoppen und über den Zahlungsdienstleister Klarna bezahlen, auf den ersten Blick wirkt das praktisch. Kann aber im Zweifel kompliziert werden, etwa wenn der Händler nicht liefert.
Ursprünglich war Klarna ein Startup-Unternehmen. Gegründet wurde es 2005 von drei Schweden. Das Unternehmen hat auch heute noch seinen Hauptsitz in Schweden, ist aber inzwischen ein Branchen-Riese:
Der Unternehmenswert wird auf rund zehn Milliarden Euro geschätzt. Der Konzern hat in Schweden inzwischen eine Bank-Lizenz erhalten und bietet Finanzdienstleistungen wie Kreditkarten und Geldanlagen an.
Der ursprüngliche Grundgedanke war, Bezahlen im Internet-Shop so einfach wie möglich zu machen. Käufe sollen ganz "smooth" ablaufen, das verspricht zumindest der Werbespot des Unternehmens.
Geringe Schwelle für Käufer und geringeres Risiko für Händler
Der Händler eines Internet-Shops will bei einer Zahlung mit Klarna nur wenige Daten von uns haben. Da reicht es schon, dass wir den Namen, die Lieferadresse und die E-Mail-Adresse angeben. Erst bei Klara wird die Käuferin oder der Käufer nach dem Geburtsdatum und einer Telefonnummer gefragt. Die dient zur möglichen Bonitätsprüfung und um Betrug zu verhindern.
Datenabgleich im Hintergrund
Die Daten werden dann im Hintergrund mit Datenbanken abgeglichen, zum Beispiel mit der Schufa. Im Anschluss erhält der Kunde eine E-Mail mit der Bankverbindung von Klara. Danach muss der- oder diejenige nur noch rechtzeitig bezahlen.
Problematisch wird es, wenn beispielsweise der Laptop nicht geliefert wurde, den wir bestellt haben. Dann müssen wir uns als Verbraucher gleich mit zwei Seiten auseinandersetzen: "Auf der einen Seite mit dem Händler, der nicht geliefert hat. Auf der anderen Seite mit der Firma, die ja die Zahlungsforderung hat und gerne ihr Geld haben würde", sagt Josefine Lietzau vom Onlinemagazin Finanztip. In solchen Fällen könne es schwierig werden. Es gelte dann erst, mit dem Händler zu reden und dann mit dem Zahlungsdienstleister Klara, um eine Lösung zu finden.
Wenn das Bestellte nicht geliefert wird
Das funktioniere aber manchmal auch nicht, sagt der Journalist Stefan Römermann, der Bezug auf die Verbraucherzentrale Hamburg nimmt. Die Verbrauchzentrale Hamburg warnt nämlich vor Fällen, in denen sich Klarna nicht verantwortlich fühle, wenn ein Produkt durch den Händler nicht geliefert wurde. Deswegen rät die Verbraucherzentrale Hamburg davon ab, Zahlungsdienstleister wie Klarna zu nutzen.