Ihr gießt eure Zimmerpflanzen und plötzlich fliegen kleine schwarze Tierchen herum oder krabbeln an den Töpfen entlang. Glückwunsch! Ihr habt Trauermücken. Die können leider zu einem echten Problem werden. Das ist zu tun.

Trauermücken spielen in der Natur eine sehr wichtige Rolle. "Ihr Job ist es, organisches Material, zum Beispiel Blätter und Pflanzenreste im Boden aufzufuttern und damit zu Erde zu machen – das machen die Larven der Trauermücken", erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Paulus Müller.

Deswegen kommen die Tiere zum Beispiel im Kompost vor – und so landen sie am Ende auch auf Pflanzen. Im Garten oder auf dem Balkon ist das weniger problematisch, wenn andere Tiere die Mücken fressen.

"Draußen gibt es Tiere, die Trauermücken in Schach halten: Raubinsekten, Spinnen und Vögel. Aber in der Wohnung hast du keine Fressfeinde."
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Fadenwürmer auf Trauermücken loslassen

Die Larven der Trauermücken fressen gerne die Wurzeln von Pflanzen. Deshalb können sie immensen Schaden anrichten. Es gibt aber ein Tier, das ihr zu Hause gut gegen die Trauermücken einsetzen könnt: Nematoden. Das sind kleine Fadenwürmer, die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind und die Trauermücken fressen. Für Menschen und Haustiere sind sie unbedenklich.

Fadenwürmer kann man bei verschiedenen Anbietern bestellen. Man erhält ein Pulver, das in Wasser aufgelöst und dann über die Pflanzen gegossen wird. Die Feuchtigkeit aktiviert die Nematoden und die gehen auf die Trauermückenlarven los.

"Es gibt verschiedene Fadenwürmer-Arten, die die Larven von Trauermücken auf dem Speiseplan stehen haben."
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Wichtig ist: Die Fadenwürmer brauchen in den nächsten zwei Wochen viel Feuchtigkeit, damit sie ihre Arbeit erledigen können. "Nach zwei Wochen noch mal behandeln – und dann war es das mit Trauermücken. Wichtig ist, dass man alle Pflanzen in der Wohnung behandelt – die Trauermücken können ja rumfliegen", erklärt unser Reporter.

Wenn die Fadenwürmer nichts mehr zu essen haben, dann sterben sie nach und nach weg.

Mit Gelbtafeln und Sand gegen Trauermücken

Eine andere Lösung: Gelbtafeln. Die Farbe lockt die Trauermücken an und ein Klebefilm sorgt dafür, dass sie kleben bleiben. Damit lassen sich Trauermücken auch gut fangen – aber ganz wird man die Plage so nicht los. "Sie lassen sich aber gut mit Nematoden kombinieren – und die Gelbtafeln eigenen sich vor allem gut, um festzustellen ob man die Trauermücken auch los ist", sagt Paulus Müller, "es gibt aber noch eine Methode, die bei mir ganz gut geklappt hat: Und zwar Sand auf die Erde streuen."

Die Trauermücken legen ihre Eier in die Feuchte Erde. Dort schlüpfen die Larven und fressen die Wurzeln. Wenn aber eine Schicht Sand auf der Erde liegt, können die Trauermücken die Eier nicht mehr in die Erde ablegen.

"Der Sand ist trocken, weil er Feuchtigkeit nicht so halten kann wie Erde – und darin gehen die Eier der Trauermücken kaputt."
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Den Sand gibt es in Drogeriemärkten oder Geschäften für Tierbedarf. Wichtig: Etwa zwei bis drei Zentimeter Sand sollten über der Erde liegen, empfiehlt Paulus Müller. "Ich habe auch schon gesehen, dass das Menschen mit einer Schicht aus kleinen Steinen oder Splitt machen. Einfach, dass die Trauermücken nicht dran kommen an die Erde."

Auch unser Reporter hat die Sand-Methode angewendet. Einen Punkt Abzug gibt es für die Optik: "Ich muss sagen, das mit dem Sand auf den Pflanzen hilft ganz gut – sieht aber nicht so schön aus. Der hat bei mir dann irgendwann so braune Flecken bekommen."

Shownotes
Bsss
Schluss mit Trauermücken im Blumentopf
vom 01. Juli 2025
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Paulus Müller, Deutschlandfunk-Nova-Reporter