Im Weißen Haus geht es auch nicht viel anders zu, als in der Serie "House of Cards". Im Geplänkel zwischen Trump, Bannon und Scaramucci mischt jetzt auch noch ein E-Mail-Prankster mit.

Anthony Scaramucci ging mit seiner Wortwahl zu weit, beleidigte den damaligen Stabschef des Weißen Hauses Reince Priebus und den Chefstrategen Stephen Bannon. Nach zehn Tagen war er seinen Job wieder los. Stephen Bannon selbst ist seit jeher bekannt für radikale Positionen und klare An- und Absagen an Kollegen - da unterscheidet er sich nicht sehr vom Chef Donald Trump.

Bannon ist inzwischen wie Scaramucci nicht mehr Teil von Trumps Stab und zu seinem ultrarechten Medium Breitbart zurückgekehrt. Und genau hier geht der Machtkampf weiter.

Bannon hatte eigentlich angekündigt, die Plattform Breitbart zu nutzen, um für Trumps Politik zu werben, doch dieses Versprechen scheint eher locker ausgelegt zu werden. Auf Breitbart sind inzwischen auch Anti-Trump-Artikel zu lesen.

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Dazu passen Aussagen in E-Mails, die es eigentlich nicht an die Öffentlichkeit geschafft hätten, wenn nicht ein Prankster mit dem Twitter-Namen "Sinon Reborn" wieder aktiv gewesen wäre. Der hatte schon den Ex-Kommunikationschef Scaramucci erfolgreich getäuscht, jetzt hat es den Breitbart-Chefredakteur Alex Marlow erwischt.

"Kriegen wir Trump und Kushner bis Weihnachten weg?"

Der Prankster startete mit ihm eine E-Mail-Konversation, wofür er die E-Mail-Adresse steven.bannon@usa.com nutzte (korrekt heißt es "Stephen"). Und offenbar glaubte Marlow tatsächlich, er würde mit dem richtigen Stephen Bannon schreiben.

Die E-Mails zeigen, dass es im "Jeder gegen Jeden" im Umfeld des Weißen Hauses, mit der Loyalität nicht ganz so genau genommen wird. So fragt der Prankster den Chefredakteur Marlow, ob sie es bis Weihnachten schaffen, Ivanka Trump und Jared Kushner aus dem Weißen Haus zu kriegen. Marlow antwortet: Das müsste zu machen sein.

Shownotes
Breitbart, Trump und ein E-Mail-Prankster
Jeder gegen jeden
vom 23. August 2017
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Michael Gessat, Deutschlandfunk Nova