Zauderern und Entscheidungsschwachen hilft es, eine Münze zu werfen. Auf jeden Fall sind wir glücklicher, wenn wir eine Chance ergriffen haben, als sie verstreichen zu lassen.
Der US-Ökonom Steven Levitt hat das Experiment "Entscheidung treffen" auf einer Website umgesetzt. Dort hat er 30 Ja-Nein-Fragen gelistet wie "Soll ich meine Haare schneiden lassen?" oder "Soll ich ins Fitnessstudio gehen?", aber auch Lebensentscheidungen wie "Soll ich meinen Job kündigen?" oder "Soll ich meinen Partner verlassen?".
Der Wissenschaftler hat Menschen eingeladen, an seinem Experiment teilzunehmen. Die Teilnehmer konnten eine virtuelle Münze werfen. Kopf bedeutete: "Mach es!" - Zahl "Lass alles so, wie es ist." Nach zwei und sechs Monaten hat Steven Levitt sie gebeten, Fragen zu beantworten. Mehr als 20.000 Teilnehmer haben geantwortet: 67 Prozent der Teilnehmer sind der virtuellen Münzwerf-Entscheidung gefolgt, wenn es keine tief greifenden Entscheidungen waren. Bei den lebenswichtigen Entscheidungen sind immerhin 55 Prozent dem Münz-Schicksal gefolgt.
Lass keine Chancen verstreichen!
Steven Levitt hat dabei herausgefunden, dass diejenigen, die eine Entscheidung getroffen hatten, im Schnitt glücklicher waren, als diejenigen, die keine getroffen hatten. Bei lebenswichtigen Entscheidungen war das Gefühl sogar noch stärker ausgeprägt. Andere psychologische Studien kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: Unser Unglück rührt oft eher daher, dass wir in der Unentschiedenheit gefangen sind. Wir wägen die Vor- und Nachteile ab, bis wir am Ende die Entscheidung für riskant halten und sie nicht fällen.
Gib deinem Herzen einen Ruck!
Eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigt beispielsweise: Menschen fühlen die meiste Reue, wenn sie den Eindruck haben, dass sie Möglichkeiten haben verstreichen lassen. Deshalb: Wirf die Münze! Sie macht dir die Entscheidung leichter und dich glücklicher!
Steven Levitt ist durch sein Buch "Freakonomics" bekannt geworden, in dem er alltägliche Fragen wissenschaftlich untersucht und teilweise sehr überraschende Antworten gefunden hat.