Nicht nur Leipzig und Halle, sondern auch Sachsen und Sachsen-Anhalt werden über den Radschnellweg miteinander verbunden. Über den Schnellweg können die Radfahrer in unter 100 Minuten von der einen Stadt in die andere gelangen. Das kostet Geld: Bis zu 46 Millionen sollen investiert werden.
Mit dem Radschnellweg Halle-Leipzig sollen die beiden Stadtzentren verbunden werden. Geplant sind 36 Kilometer, auf denen zügiges Fahren ermöglicht wird, so Jan Opitz. Er ist Projektmanager der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH und Projektleiter des Radschnellwegs Halle-Leipzig. Durch die höhere Fahrtgeschwindigkeit ist es auch Radfahrern möglich, sich bei "größeren Entfernungsbereichen einen Zeitvorteil" zu verschaffen.
"Radschnellwege ermöglichen deutlich höhere Fahrgeschwindigkeiten für Radfahrer."
Ein Radschnellweg muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die sich von einem normalen Radwegen unterscheiden:
- Breite
Radschnellwege sind im Allgemeinen breiter. Damit soll ein sicheres Überholen möglich sein, auch bei Gegenverkehr und eben auch bei höheren Geschwindigkeiten. Im Hinblick auf E-Bikes ist das ein wichtiger Aspekt.
- Oberfläche
Üblicherweise werden Asphalt oder Beton als Belag für Radschnellwege genutzt. Es werden keine Poller oder ähnliches aufgestellt.
- Kreuzungspunkte
Auf Radschnellwegen werden Ampeln und Kreuzungen möglichst vermieden. Falls doch eine Kreuzung nötig ist, sollten Radfahrer nicht unnötig lange stehen müssen. Radschnellwege zeichnen sich auch durch gute Linienführung aus.
Nachfrage nach Radschnellweg
Je nach Streckenführung werden die Kosten bei rund 35 bis zu 46 Millionen Euro liegen. Eine Potenzial- und Machbarkeitsstudie (hier gibt es die Studie in Kurzfassung als PDF) im Auftrag der Metropolregion Mitteldeutschland und der beiden Städte Halle und Leipzig wurde am 22. Juni veröffentlicht. Die Studie zieht eine positive Bilanz: Es bestehe ein großes Nachfragepotenzial auf fast allen Abschnitten des Radkorridors zwischen Halle und Leipzig.
"Es muss eine Mindestauslastung von 2000 Radfahrern pro Werktag auf dem Großteil der Gesamtstrecke eines Radschnellwegs vorliegen."
Auch wurde vorab untersucht, ob solch ein Radweg später auch wirklich genutzt wird. Mindestens 2000 Radler und Radlerinnen müssen pro Werktag auf dem Großteil der geplanten Strecke unterwegs sein, damit so Radschnellweg überhaupt eingerichtet wird. "In unserer Untersuchung trifft das auf den Großteil des Streckenverlaufs zu", sagt Jan Opitz.
Streckenführung mit Bürgerbeteiligung
Doch bis die ersten Radler und Radlerinnen von Halle nach Leipzig oder auch umgekehrt fahren, wird es noch etwas dauern. Im nächsten Schritt wird die genaue Streckenführung festgelegt: Dabei sollen auch die Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden. Die Webseite Radschnellweg.org informiert fortlaufend über das Projekt.