Wie praktisch wäre es, wenn man Langstreckenraketen, die andere abfeuern, einfach abschießen könnte, bevor sie bei einem landen? Ziemlich praktisch – nur leider ist das ganz schön schwierig. Die USA basteln schon seit über 30 Jahren an solchen Raketenabwehrsystemen herum.
Auf den Marshall-Inseln im Pazifik geht es los: das US-Militär schickt eine Langstreckenrakete Richtung Heimat los und probt damit den Ernstfall - wenn ein militärischer Gegner eine Angriffsrakete losschickt. Die USA wollen wissen, ob sie sich im Angriffsfall mit ihrem Raketenabwehrsystem wehren könnten.
Mit Radarsensoren gegen fremde Raketen
Das neue Abwehrsystem der USA arbeitet mit einem weltweiten Netz aus Radarsensoren, die erkennen sollen, wenn ferngesteuerte Raketen abgefeuert werden. Die dann wirklich abzuschießen, ist ziemlich schwierig. Etwa so, als würden wir mit einer Pistole auf die Patrone schießen, die jemand abgefeuert hat. Viele Wissenschaftler glauben, dass das rein technisch gar nicht möglich ist.
Ronald Reagan hat 1983 Abwehrsystem angeordnet
Im Prinzip tüfteln die Amerikaner auch deshalb seit dem Kalten Krieg daran herum, Raketen abzuwehren. 1983 hat der damalige US-Präsident Ronald Reagan die Strategic Defense Initiative angeordnet – übrigens auch bekannt unter dem Namen Star Wars. Und damit sollte ein Abwehrschirm gegen Interkontinentalraketen aufgebaut werden. Dabei ging es um Atomwaffen – auf Seiten der USA und auf Seiten der damaligen Sowjetunion. Und da war es ganz gut, dass die USA nicht geglaubt haben, dass ihre Abwehr funktioniert. Die USA hätten sich dann vor einem Gegenschlag sicher gefühlt, und es hätte zu einem weltweiten Atomkrieg kommen können.
Reagan, Clinton, Bush, Trump
Nach dem Kalten Krieg wurde das Programm erstmal eingestellt. Bill Clinton hat es 1994 wieder aufgegriffen, genau wie George W. Bush. Und nun probiert Trump, was dieser Schutzschild taugt. Aber selbst wenn die Tests heute erfolgreich sein sollten, dann heißt das nicht, dass der Schutzschild auch im Ernstfall funktioniert.