Philae ist tot. Am 27. Juli 2016 hat sich die Erde von der Sonde auf dem Kometen Tschuri verabschiedet. Seit Monaten hatte Philae keine Signale mehr gesendet.
Koen Geurts hat die Verbindung zu Philae endgültig gekappt. Er ist der technische Projektleiter von Philae am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln. Es war ein Sterben auf Raten.
Die Sonde ist am 12. November 2014 auf dem Kometen Tschuri gelandet, aber leider nicht so wie geplant. Philae hüpfte unkontrolliert über die Oberfläche und fiel vermutlich auf die Seite. Die Sonde lieferte Daten und Bilder. Nach zwei Tagen war Schluss. Philae landete außerplanmäßig auf der Schattenseite des Kometen. Die Sonneneinstrahlung reichte nicht für die Energieversorgung, die Batterien waren bald leer.
"Wie haben die Kommunikationseinheit auf "Rosetta" endgültig ausgeschaltet."
Nach der Landung hatte Koen Geurts durchaus noch Hoffnung, dass Philae weitere Daten liefern könnte. Doch 2015 brach für längere Zeit die Kommunikation ab. Gerne hätte er mehr wissenschaftlich Experimente mit Philae durchgeführt, doch die Elektronik hat in der Kälte nicht überlebt. Jetzt hätten die Raumfahrtwissenschaftler die Hoffnung endgültig aufgegeben, dass Philae sich noch einmal meldet. Nach acht Jahren geht für Koen Geurts damit ein lange Projektphase zu Ende.
"Die Landung von Philae und die Phase nach der Landung – das war unbeschreiblich."
Mit den heutigen Erkenntnissen würde der Raumfahrtwissenschaftler bestimmte Technologien anpassen, um beispielsweise das Risiko bei der Landung zu minimieren. Die Philae-Technologie ist vor circa 15 Jahren entwickelt worden, sagt Koen Geurts, da wäre die Oberflächenbeschaffenheit des Kometen noch nicht bekannt gewesen. "Wir hatten Glück gehabt, dass Philae nach der unerwarteten Landung in der Lage war mit uns, mit Rosetta zu kommunizieren."
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