Sie waren Frauen, sie waren geniale Mathematikerinnen und sie waren schwarz. Nur dank ihrer einzigartigen Fähigkeiten konnten die USA ihren ersten Menschen ins All schicken.Ihre Leistung wird jetzt im Kino gewürdigt.
In der Not frisst der Teufel Fliegen. So oder so ähnlich müssen die Verantwortlichen der Nasa zu Beginn der 50er-Jahre in den USA gedacht haben. Die Sowjetunion war im Begriff, das Rennen um den ersten Menschen in einer erdnahen Umlaufbahn zu gewinnen und damit die USA zu brüskieren.
Rassentrennung bei einem nationalen Großprojekt
Die Blamage vor Augen, sahen sich die Verantwortlichen der Nasa dazu gezwungen, begabte schwarze Mathematikerinnen ins Team zu holen, die die exakten Flugbahnen für bemannte Raumflüge berechnen sollten.
“Die Männer waren die Ingenieure, sie waren die Denker und Macher mit den klugen Ideen und sie gaben die Berechnungen immer an die Frauen ab. Zu einem gewissen Grad dachten sie, dass die Frauen die mechanische Verlängerung ihrer Tischtaschenrechner waren.“
In einer Zeit der strikten Rassentrennung, mussten die Frauen in abgetrennten Büroräumen im West-Area-Computing-Komplex arbeiten, mit eigenen Toiletten für Schwarze, und weniger Gehalt als die weißen Kolleginnen und Kollegen.
Der im Februar startende Hollywoodfilm Hidden Figures ist die Verfilmung des gleichnamigen Sachbuchs von Margot Lee Shetterly und beleuchtet diesen lange vernachlässigten Teil der Raumfahrtgeschichte anhand von drei schwarzen Hauptdarstellerinnen.
Im All dank schwarzer Frauen
Besonders die Arbeit von Katherine G. Johnson wird in dem Film hervorgehoben, denn ihre Berechnungen machten die bemannte Raumfahrt der USA überhaupt erst möglich. Ex-US-Präsident Barack Obama ehrte sie dafür im November 2015 mit der Freiheitsmedaille – der höchsten zivilen Ehrung der USA.
Ihre mathematischen Fähigkeiten erlernte Katherine G. Johnson an einer der wenigen Universitäten für Schwarze. Eigentlich wollte sie nach dem Studium als Mathelehrerin arbeiten, aber dann kam der Zweite Weltkrieg dazwischen.
Viele Männer wurden vom Militär abgezogen und an ihre Stelle traten insgesamt achtzig schwarze Mathematikerinnen und Ingenieurinnen, die als Coloured Computers bezeichnet wurden. Ihnen standen aber immer noch um die 1000 weiße Frauen bei der Nasa gegenüber.