Die zweite Staffel von Stranger Things spielt 1984. Es ist das Jahr, in dem "Das schwarze Auge" erscheint. Das Rollenspiel war auch für Andreas der Anfang. Heute trägt er eine 35 Kilogramm schwere Rüstung.
Es gibt da diesen einen Grundsatz in vielen Live-Rollenspielen: "Du kannst, was Du darstellen kannst!" Das bedeutet, wer einen Magier spielen will, muss die Illusion des etwas verpeilten-edlen-weltfremden Magiebegabten auch erzeugen. Da reicht es nicht, einfach nur laut "Fireball" zu schreien. Wer ein Schwertmeister sein möchte, sollte besser mit Schwertern hantieren können. Und wer unbedingt ein Feldherr verkörpern muss, sollte eben auch eine reale Rüstung tragen. So wie Andras: "Ich spiele gerne, was gebraucht wird. Vom Bettler bis zum Lord, der 300 Spieler in die Schlacht schickt."
"Wer Herr der Ringe liebt, wird sich auf dem Drachenfest sehr wohl fühlen!"
Wer Live-Rollenspiele liebt, kann seit Jahren auf seine Kosten kommen. Sei es beim größten Event "Conquest of Mythodea" oder beim "Drachenfest". Die Illusionen sind nahezu perfekt. Ganze Dörfer, Lagerfeuer-Atmosphäre, Diebes-Gilden und echte Schlachten! Gekämpft wird natürlich mit geschützten Waffen. Dabei entscheidet das Opfer, wie sehr es verletzt wurde. Lange Regeldebatten würden die Immersion kaputt machen. Der ein oder andere blaue Fleck gehört trotzdem dazu. "Aber Fußballspielen ist gefährlicher als Live-Rollenspiel", sagt Andreas, der im anderen Leben Projektkoordinator für E-Business ist.
"Mein Lieblings-Charakter ist ein Abenteuer-Großmaul."
Das Erlebnis eines Live-Rollenspiels ist mindestens so intensiv wie ein Champions-League-Finale. "Wir tauchen gemeinsam in eine andere Welt ab!" Die meisten Live-Rollenspiele finden im Sommer statt. Wenn es draußen Winter wird, gibt es immer noch die Pen&Paper-Rollenspiele, die man im heimischen Keller spielen kann: "Das schwarze Auge", "Shadowrun" oder die Spiele aus der "Warhammer"-Welt sind da nur ein paar Beispiele. Dabei kommen dann auch etliche der 2500 Würfel zum Einsatz, die Andreas über die Jahre gesammelt hat.
"Finstere Dystopien haben eine starke Anziehung auf mich."
In Eine Stunde Talk erzählt Andreas, warum Live-Rollenspiel die Königsdisziplin ist, warum ihn das Mittelalter nicht reizt, und was seine Rollenspiel-Pläne für Silvester sind.
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