Von jetzt auf gleich sind sie da – und können ziemlich nerven: Lebensmittelmotten. Wer schon mal einen Befall zu Hause hatte, weiß: Ganz so einfach wird man sie nicht los. Ein Schädlingsbekämpfer klärt auf, wie es effektiv klappen kann.

In der Regel merken wir nicht einmal, dass wir uns Lebensmittelmotten ins Haus holen. Denn viele Lebensmittel können schon vor dem Kauf mit Eiern und Larven befallen sein. "Das Ärgerliche ist: Die Motten kauft man sich ein. Das heißt, es kann jederzeit passieren, dass man mit Nudeln oder Ähnlichem Motten in die Wohnung bringt", sagt Schädlingsbekämpfer Björn Kleinlogel. "Wenn man Motten hat, muss man die Waren, die man gelagert hat, gründlich durchsuchen und die befallene Ware entfernen."

Sind die Motten erstmal da, können sie auch lange bleiben

Als nächstes ist es wichtig, die Schränke gründlich zu reinigen – am besten mit Essig, erklärt Kleinlogel. Denn die Motten haben einen (für sie) genialen Lebenszyklus. "Sie wandern aus den Produkten aus, um sich einen sicheren Verpuppungsplatz hinter dem Schrank oder oben in der Decke zu suchen. Und diese herumkrabbelnden Raupen muss man entfernen."

Alles gründlich reinigen

Auch die Verpuppungen, die man findet, sollten wir beseitigen, um zu verhindern, dass weitere Lebensmittel befallen werden. Das Tückische ist nämlich: Manche Motten schlüpfen schon nach zwei Wochen, andere dagegen erst nach Monaten. Das heißt, ein neuer Befall kann auch nach längerer Zeit wieder auftreten.

"Wenn man einmal einen Befall hatte, dann hat man über einen ganz langen Zeitraum immer wieder Mal ein paar Motten."
Björn Kleinlogel, Schädlingsbekämpfer

Hilfreich ist es, Mottenfallen aufzustellen, rät der Schädlingsbekämpfer. So lässt sich schnell erkennen, ob noch Motten da sind. Bekämpfen können wir die Schädlinge damit jedoch nicht – zumal die Fallen nur die männlichen Motten fangen.

Mottenfallen machen das Problem nur sichtbar

"Das sind Klebefallen. Da ist ein Sexuallockstoff drauf, der lockt die Männchen an", so Kleinlogel. Das Problem: Die Eier legen die Weibchen. "Das heißt, wenn ein Männchen ein Weibchen begattet hat, dann legt es erneut 400 Eier." Hilfreich seien die Fallen trotzdem: "Wenn man auf der Falle dann Tiere hat, weiß man: Aha, man hat irgendwo wieder befallene Ware. Und dann fängt alles wieder von vorne an: befallene Ware suchen, entfernen, putzen und dann wieder überwachen", so Kleinlogel.

Und dann kann es wieder etwa ein Dreivierteljahr dauern, bis man die Tiere los ist.

Schlupfwespen helfen gut!

Ein gutes Mittel, um die Lebensmittelmotten loszuwerden, sind Schlupfwespen, sagt der Schädlingsbekämpfer. Denn sie legen ihre eigenen Eier in die Eier der Motten, was den Lebenszyklus der Motten unterbricht und deren Ausbreitung stoppt. "Wenn man diesen Zeitraum von einem Dreivierteljahr mit Schlupfwespen absichert, dann entwickelt sich die Population nicht erneut." Supermärkte nutzen diesen Trick oft.

"In einem Lebensmittelmarkt oder so ist es gang und gäbe, dass man diese Schlupfwespen ausbringt, damit sich dort nicht immer wieder ein Befall ausbreitet."
Björn Kleinlogel, Schädlingsbekämpfer

Wer jetzt Angst hat, sich mit den Schlupfwespen den nächsten Befall ins Haus zu holen, braucht keine Sorge zu haben: Denn sie verschwinden von selbst wieder. Sind die Motteneier durch die Schlupfwespen-Eier abgestorben, haben auch die Wespen keine Lebensgrundlage mehr.

Shownotes
Schädlinge
Lebensmittelmotten dauerhaft loswerden
vom 25. September 2025
Moderatorin: 
Caro Nieder
Gesprächspartner: 
Björn Kleinlogel, Schädlingsbekämpfer