Ein Albtraum! Die Prüfung, auf die es ankommt, ein Blackout, alles vergeigt! Wer solche Träume vor Prüfungen hat, kann unbesorgt sein. Die echte Prüfung läuft meist besser.
Zum Glück können wir in unseren Träumen eben nicht die Zukunft sehen, sagt Schlafforscherin Christine Blume. Gescheiterte Prüfungen im Traum werden nicht unweigerlich wahr und sind auch kein schlechtes Vorzeichen. Wie sich diese Prüfungsträume auf uns in der echten Prüfungssituation auswirken, haben Forschende aus Frankreich untersucht. Sie haben herausgefunden, dass diejenigen, die davor von Prüfungen geträumt haben, egal ob sie gut oder schlecht verliefen, in echt besser abgeschnitten haben, erklärt Christine Blume.
"In Träumen geht zum Glück meistens sehr viel mehr schief als im echten Leben."
Die Studienteilnehmenden waren Studierende im Fach Medizin einer Pariser Uni. Dort müssen sie im ersten Studienjahr eine sehr wichtige Prüfung absolvieren. Das Ergebnis entscheidet darüber, ob sie ihr Wunschfach weiterstudieren dürfen. Kurz nach der Prüfung haben die Forschenden die Studierenden zu ihren Träumen befragt. Gleichzeitig haben die Forschenden anonymisiert die Prüfungsergebnisse von der Uni zur Verfügung gestellt bekommen. So haben sie dann den Zusammenhang zwischen Träumen und Prüfungsergebnis hergestellt, sagt die Schlafforscherin.
Träumende Prüfungsvorbereitung
Manche Forschende nehmen an, dass wir uns in den Träumen auf bestimmte Erlebnisse vorbereiten, als ob wir uns im Traum die schlechteste Situation vorstellen, die eintreten könnte. Da wir im Traum diese Situation schon einmal durchlebt haben, könnten wir im echten Leben mit der Situation besser umgehen, sollte sie dann auch eintreten. Ob das tatsächlich so funktioniert, darüber sind sich die Forschenden aber nicht einig, sagt Christine Blume.
"Im Traum simulieren wir ein Worst-Case-Szenario, zum Beispiel, dass wir in einer Prüfungssituation einen Blackout haben. Und weil wir das im Traum schon mal so durchgespielt haben, können wir besser damit umgehen."
In der Studie gibt es auch Fälle, in denen sich die Studierenden durch den Traum noch einmal so richtig motiviert gefühlt hätten, sich besser vorzubereiten. Insofern hat der Traum dann einen indirekten Nutzen für uns, wenn er unser Verhalten im echten Leben positiv beeinflusst.
Wer vor einer Prüfung super aufgeregt ist und träumt, zu spät zu kommen oder den Raum nicht zu finden: Zeitpuffer einplanen, früher losfahren und Raum vorher checken.