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Die Serie "Schwarze Früchte" handelt von jungem, diversem, queerem Leben. Ausschlaggebend waren die Entscheider hinter der Kamera, wie Showrunner Lamin Leroy Gibba erzählt. Außerdem: Tom Hardy zu "Venom 3" und ein Blick in "The Room Next Door".

Lalo (Lamin Leroy Gibba) ist Mitte 20, schwul, schwarz und schwierig. Er sagt, was er denkt, selbst wenn schon der Gedanke nicht unproblematisch ist und Folgen hat. Er stößt die Mutter seines Freundes direkt beim Kennenlernen vor den Kopf, struggelt mit seiner Beziehung und auch mit allen anderen sozialen Kontakten. Lalos Vater, der große Halt in seinem Leben, ist gerade gestorben, und das verbessert sein eh schon schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter nicht.

Lalo, den Showrunner und Darsteller Lamin Leroy Gibba selbst erfunden hat, spiegelt all das wieder, was in unserer Medienlandschaft immer noch stark unterrepräsentiert ist: den Wunsch nach Anerkennung und Respektierung eines nicht-heteronormativen Lebensstils – auch gegen den Strom, unbequem und unangepasst.

Die Tatsache, dass dies alles in der neuen ARD-Serie "Schwarze Früchte" derartig homogen, wie aus einem Guss und authentisch rüberkommt, liegt an der Besetzung: hinter der Kamera, auf den Entscheider-Positionen, sagt Lamin.

"Uns war wichtig, dass schwarze Personen, P.o.C., queere Personen hinter den Kulissen die maßgeblichen Entscheidungen treffen. Das bereichert dann auch den Stoff."
Lamin Leroy Gibba, Showrunner und Hauptdarsteller "Schwarze Früchte"

Die Idee zur Serie hat Lamin letzten Endes aus seiner eigenen Situation geschöpft: als jungem, afrodeutschem, queerem Schauspieler waren auch ihm über die Jahre oft nur Klischee- und Typecast-Rollen angeboten worden. Jetzt hat er den Spieß umgedreht und die Verantwortlichen in der ARD haben ihm und seinem Team dafür viel freie Hand gelassen.

Venom bittet zum letzten Tanz

Wenn der dritte Teil einer Filmreihe schon "The Last Dance" heißt, dann können wir wohl davon ausgehen, dass danach Schluss ist. Zumindest mit Tom Hardy als Eddie Brock/ Venom in dieser Version des düsteren Marvel-Helden, mit den vielen, spitzen Zähnen. Wir schauen rein, wieviel Endzeitstimmung der Film aufkommen lässt und haben Tom Hardy, der diesmal auch das Drehbuch geschrieben hat, zum kurzen Talk getroffen.

Venedig-Gewinner im Kino

Außerdem startet diese Woche noch "The Room Next Door" im Kino, der diesjährige Venedig-Gewinner von Pedro Almodóvar mit Julianne Moore und Tilda Swinton in den Hauptrollen. Die eine, Julianne Moore, als Erfolgsautorin, die gerade einen Bestseller über ihre große Angst vor dem Sterben geschrieben hat und die andere, Tilda Swinton, als deren gute, alte Freundin – die todkrank ist.

Shownotes
Serie "Schwarze Früchte"
Erfolg durch Diversität hinter der Kamera
vom 23. Oktober 2024
Moderation: 
Anna Wollner und Tom Westerholt