In den USA ist er ein Megastar, in Schweden sitzt der US-Rapper A$AP Rocky seit dem 02. Juli in Untersuchungshaft. Der Grund: Er wurde wegen Körperverletzung angeklagt. Heute (30.07.19) beginnt der Prozess gegen Rocky. Angesetzt ist der für drei Tage.
Eigentlich war Schweden nur ein Stopp auf seiner Europa-Tour. Seit Anfang Juli sitzt A$AP Rocky dort aber in Untersuchungshaft, weil Videos von ihm und seiner Crew im Netz aufgetaucht sind. In den Videos sieht man, wie Rocky Teil einer Schlägerei ist. Die Videos zeigen, wie ein Mann über eine Straße geschleudert wird und wie die Gruppe um A$AP Rocky auf diesen Mann weiter eintritt und ihn schlägt. Der US-Rapper sagt: Es war Notwehr und veröffentlicht nach dem Vorfall Videos bei Instagram, die die Situation vor der Schlägerei zeigen sollen.
"A$AP Rocky und seine Crew laufen durch Stockholm und werden von zwei Männern angesprochen. Es scheint, als würden die Männer sie schon länger nerven, denn A$AP Rocky und sein Bodyguard sagen immer wieder 'lass uns in Ruhe' und 'geh weg'."
Am 02. Juli ist Rocky dann freiwillig für eine Befragung zur Polizei in Stockholm gegangen und seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Über drei Wochen später hat ihn die schwedische Staatsanwaltschaft wegen Körperverletzung angeklagt. Neben den Videos, die die Gesamtsituation abbilden, haben sich nämlich Zeugen gemeldet und gegen A$AP Rocky ausgesagt.
Solidarität für Rocky
Seitdem der US-Rapper in Untersuchungshaft sitzt, zeigen sich viele Musiker und Prominente solidarisch gegenüber Rocky. Unter anderem rufen sein Rapper-Kollege Post Malone, Billie Eilish und Sänger Shawn Mendes bei Instagram unter #JusticeForRocky dazu auf, eine Petition für die Freilassung des Rappers zu unterstützen. Aktuell hat die über 600.000 Unterschriften.
Auch US-Präsident Donald Trump hat sich eingeschaltet. Am 19. Juli hat Trump getwittert, er habe dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven am Telefon angeboten, eine Kaution für den US-Rapper zu zahlen. Aber: In Schweden gibt es kein Kautionssystem.
Anders als der US-Präsident, scheint Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven die Situation eher gelassen zu sehen, meint Deutschlandfunk Nova-Reporterin Anke van de Weyer. Stefan Löfven hat auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz verwiesen und sagte weiter, dass sich die schwedische Regierung nicht in den Fall einmischen würde. A$AP Rocky wird demnach behandelt wie jeder andere Angeklagte.
"Laut der schwedischen Staatsanwaltschaft war das keine Notwehr, sondern Körperverletzung."
Im Falle eines Freispruchs, würde Rocky wahrscheinlich eine hohe Summe Schadensersatz erhalten, als Entschädigung für den Ausfall seiner Europa-Tour. Spricht ihn die schwedische Justiz schuldig, drohen ihm im Höchstfall zwei Jahre Freiheitsstrafe.