Comedy-Autor Christian Eisert hat eine ungewöhnliche Art, die Routen für seine Reisen festzulegen: Er versucht, die einzelnen Etappen seiner Reise so zu legen, dass sie von oben betrachtet auf einer Landkarte den Namen des jeweiligen Landes ergeben.
Besonders schwierig wird das bei Buchstaben wie dem "i" in Schweiz, denn der Punkt ist abgesetzt vom Strich. Deswegen hatte Christian ursprünglich vor, einen Fallschirmsprung zu wagen, um den Ort zu besuchen, der sich auf der Karte unter dem i-Punkt befindet. Aber dann war es doch zu windig und er musste die Challenge irgendwie anders lösen. Wie er die Aufgabe gemeistert hat, beschreibt er in seinem Buch "Viele Ziegen und kein Peter", das im April erscheint.
"Ich hab schon mehr Angst vor Schweizern als vor Nordkoreanern, wenn ich über ihr Land schreibe, weil die einfach näher dran und schon sehr stolz auf ihr Land sind."
Oft begegnen wir Deutschen der Schweiz mit einer gewissen Arroganz, sagt Christian: "Als ob wir alles über die Schweiz wüssten und als ob das so eine Art Süddeutschland ist." Mit seinem Buch zeigt er, dass wir längst nicht alles über das Land wissen und dass nicht überall die Postkarten-Romantik und die Heidi-Idylle herrscht, die wir erwarten. Die Eidgenossen sind sprachlich und kulturell sehr unterschiedlich und zuweilen ist das verbindende Element eher der Heimatstolz als alles andere.
"Wilhelm Tell gab es nie. Die ganze Schweiz beruht auf erfundenen Geschichten, weil die Schweizer an sich ja nichts verbindet: weder die Sprache, noch ihre Religion. Im Grunde genommen ist es ein Wunder, dass die Schweiz existiert."
Christians Buch über unser Nachbarland bietet neue Einsichten und Überraschendes. Beispielsweise, dass Brücken und Tunnel Richtung Deutschland seit dem Zeiten Weltkrieg vermint wurden, um erneute Invasionen zu verhindern. Oder dass das Land die legale Prostitution vor dem Frauenwahlrecht einführt. Und dass die Schweizer Neutralität, für die das Land bekannt ist, kein Hindernis war, um jahrhundertelang bei jedem europäischen Krieg mitzumischen.
"Seit dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Brücken und Tunnel der Schweiz mit Sprengstofffallen versehen. Erst vor gut einem Jahr wurden die Rheinbrücken von der Schweiz nach Deutschland vom Sprengstoff befreit.