Seepocken kleben sich an alles dran: Felsen, Schiffe, andere Tiere. Und man bekommt sie nicht mehr los. Ihr Geheimnis ist ihr Superkleber. Wissenschaftler haben herausgefunden, wie dieser Kleber auch im Nassen funktioniert.
Wissenschaftler um Nick Aldred von der Newcastle Universität in Großbritannien haben zum ersten Mal live beobachten können, wie sich die Seepocke auf ihrem auserwählten Untergrund festklebt - und zwar für immer.
Nach dem Schlüpfen schwimmt die Seepocke zunächst als Larve im Meer. Dann sucht sie sich einen geeigneten Untergrund, auf dem sie sich festklebt, um dort den Rest ihres Lebens zu verbringen. Wahlweise auf Panzern von anderen Tieren, auf Felsen oder an Schiffen. Selbst die stärksten Gezeiten bekommen die Seepocken nicht mehr ab.
Der Superkleber besteht aus zwei Komponenten
Der Superkleber der Seepocken besteht aus zwei Komponenten. Die Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass die beiden Komponenten zwei ziemlich unterschiedliche Funktionen haben: Die eine beseitigt das Wasser auf dem Untergrund, die andere klebt dann die Seepocke fest. Bislang dachte man, die Komponenten werden vorab von den Seepocken gemischt.
"Wie der Seepocken-Kleber auch im Nassen funktioniert, das war bislang ein großes Rätsel."
Mit diesem neuen Wissen, wollen die Wissenschaftler die Technik der Seepocke als Vorbild für Klebstoffe nehmen, die vielleicht innerhalb des menschlichen Körpers funktionieren können. Ebenso könnte man Farbe für Schiffe entwickeln, die Seepocken-abweisend wäre. Denn wenn die Seepocken an der Außenwand von Schiffen kleben, bremsen die Krebstiere enorm. Schätzungen zufolge entstehen dadurch weltweit jedes Jahr Treibstoffkosten in Höhe von über fünfeinhalb Milliarden Euro.