Naturvölker in Afrika oder Südamerika kennen keine Schlafstörungen. Bei uns sind sie ein Massenphänomen: Ein Drittel der Deutschen schläft schlecht ein oder nicht durch. Jetzt haben Studenten von der Technischen Universität Delft in den Niederlanden ein smartes Kissen entwickelt. Es soll Menschen mit Schlafstörungen beim Einschlafen helfen.

Das smarte Kissen namens Somnox sieht von außen aus wie eine überdimensionale weiße Frottee-Erdnuss zum Kuscheln. Im Inneren ist sehr viel Technik verbaut: also Sensoren, die aktiv werden, wenn das Kissen merkt, dass du es in den Arm nimmst. Die Sensoren zeichnen dann deinen Schlafrhythmus auf und der wird dann mit verschiedenen Algorithmen interpretiert.

Riesen-Erdnuss als Einschlaf-Hilfe

Der Clou ist: Das Kissen ahmt dann Atembewegungen nach, die genau an deinen Schlafrhythmus angepasst werden. Es tut also so, als ob da ein anderer Mensch neben dir liegt. Die Studenten haben in Untersuchungen festgestellt, dass das Gefühl von Atembewegungen neben dir die eigene Atemfrequenz beeinflusst. Du atmest ruhiger und entspannter, der Körper kann runterfahren und relaxen. Das hilft beim Einschlafen, sagen die niederländischen Studenten.

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Und wenn der Fake-Atem dich nicht beruhigt, kannst du dir von dem Kissen auch eine Gutenachtgeschichte erzählen lassen. Das Kissen hat nämlich einen eingebauten Bluetoothlautsprecher. Fürs Aufwachen haben die Studenten noch eine Lichtfunktion eingebaut.

Fakt ist, dass sich immer mehr Menschen einsam fühlen. Und das passiert eben nicht nur im Alter, wie Kölner Wissenschaftler herausgefunden haben.

"Sleep-Tech ist gerade ziemlich angesagt. Das hat sicher damit zu tun, dass auch immer mehr junge Menschen um die 30 sich einsam fühlen."
Martina Schulte, Netzreporterin

Das Unternehmen Sleepspace entwickelt gerade ein Produkt, das Sleep Dot heißt. Das ist eine kleiner Tracker, der auf deinem Kopfkissen klebt und deine Schlafzyklen aufzeichnet. Zeeq ist ein smartes Kissen, das Musik spielt, deine Bewegungen trackt und Alarm schlägt, wenn du schnarchst. Oder Beddit, ein Bettsensor für 150 Dollar, der deinen Schlaf überwacht und Daten sammelt, die von Ärzten ausgewertet werden können. Der Arzt kann damit sehen, ob du nachts genügend Schlaf bekommst oder ob du zum Beispiel Atemaussetzer hast.

"Mit dem Stress und der inneren Unruhe des modernen Menschen lässt sich offensichtlich eine Menge Geld verdienen."
Martina Schulte, Netzreporterin

Wer es statt mit einem atmenden Kissen mit einem richtigen Einschlafpartner versuchen will, für den gibt es die Mitkuschelzentrale, die die beiden Brüder Sebastian und Alex Nichele vergangenes Jahr in Leipzig gegründet haben. Da könnt ihr euch über eine Pinnwand völlig kostenlos einen Kuschel- und Einschlafpartner suchen.

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Shownotes
Sleep-Tech
Mein Kissen atmet
vom 06. März 2017
Moderatorin: 
Diane Hielscher
Gesprächspartnerin: 
Martina Schule, Netzreporterin