Gut einen Monat vor dem Festival stand die Fusion in Mecklenburg-Vorpommern plötzlich auf der Kippe, nachdem es neue Auflagen von Polizei und Ordnungsamt gab. Heute haben die Veranstalter ein neues Sicherheitskonzept vorgeschlagen. Nicht gerüttelt werden soll daran, dass es keine Polizeiwache auf dem Festivalgelände gibt.

Dass es in Sachen Sicherheit noch Auflagen gab wie etwa breitere Rettungswege, sahen die Veranstalter nicht als Problem. Der Knackpunkt war ein anderer, so Linus Neumann, Pressesprecher vom Verein Kulturkosmos Müritz, der das Festival veranstaltet: "Überraschend war auf jeden Fall, dass hier von der Polizei zunächst signalisiert wurde, dass diesem Sicherheitskonzept generell nicht zuzustimmen sei, solange wir der Forderung einer Polizeiwache auf dem Gelände und einer anlasslosen Bestreifung nicht nachkommen würden."

Gegen das Grundkonzept

Bedingung für eine Genehmigung also, dass die Polizei auf dem Festival präsent ist und jederzeit Kontrollen durchführen darf. Auch ohne Anlass.

Für die Macher steht diese Auflage gegen das Grundkonzept der Fusion. Sollte die Behörden auf einer Polizeiwache auf dem Gelände bestehen, würden sie das Aus des Festivals erklären, so Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anh Tran.

"Dazu muss man wissen: Das Festival steht seit seinem Bestehen für Freiheit und alternative Kultur. Es gibt keine Sponsoren, keine Werbung. Es soll unabhängig sein und Polizeikontrollen ohne Grund passen da überhaupt nicht rein."
Anh Tran, Deutschlandfunk Nova

Heute (16.5.2019) hat der Verein ein neues Sicherheitskonzept vorgelegt und schlägt darin einen Kompromiss vor: Die Polizei soll fußläufig vom Festival erreichbar stationiert werden. Und zwar an gleicher Position wie Sanitäter und die eigenen Sicherheitsleute - noch auf dem Flugplatz, aber außerhalb des eingezäunten Festivalgeländes.

Nah dran, aber nicht auf dem Festivalgelände

Das heißt, die mobile Polizeiwache ist nicht mitten auf dem Campingplatz oder vor den Bühnen stationiert. Dafür aber am Busstop bzw. an den Parkplätzen direkt daneben. Außerdem kann sie wie bisher bei einem konkreten Vorfall kurz auf das Festivalgelände.

"Wir schlagen vor, dass direkt auf dem Gelände des Flugplatz Lärz, allerdings außerhalb des eingezäunten Festivalgeländes, direkt am Eingang erreichbar, eine mobile Polizeiwache errichtet werden kann."
Linus Neumann, Pressesprecher vom Verein Kulturkosmos

Die Macher des Festivals sind optimistisch, dass ihr Vorschlag angenommen wird. Unterstützung hatten sie zuvor von unterschiedlichen Seiten bekommen. Verschiedene (lokale) politischen Parteien und Kulturschaffende hatten sich für einen Erhalt des Festivals geäußert. Auch war eine Petition unter dem Hashtag #fusionbleibt gestartet worden. Zuspruch gab es zudem von Anwohnern und dem Bürgermeister des Ortes Lärz, in dem das Festival, stattfindet.

Die Entscheidung über die Genehmigung wird bis Mitte bis Ende der nächsten Woche erwartet.

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Shownotes
Hoffen auf Einigung
Neues Sicherheitskonzept beim Fusion-Festival
vom 16. Mai 2019
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartnerin: 
Anh Tran, Deutschlandfunk Nova