Forschende in den USA haben herausgefunden, dass Tampons Schwermetalle enthalten. Die Dosen sind allerdings sehr gering, daher raten Expert*innen nicht davon ab, Tampons zu tragen. Wer trotzdem lieber sichergehen will, kann auf gute Alternativen zurückgreifen.
Im Rahmen einer US-Studie wurden 30 Tampons von 14 verschiedenen Marken untersucht, darunter eine aus Deutschland. Dabei wurden in allen Tampons eine ganze Reihe von Metallen gefunden, darunter Blei, Arsen, Cadmium und Zink.
Einige dieser Metalle lösen sich aus den Tampons, wenn man sie in Wasser bei 37 Grad legt, was der menschlichen Körpertemperatur entspricht. Trotzdem rät die Hauptautorin der Studie nicht davon ab, Tampons zu verwenden.
Die Dosis macht das Gift
Denn obwohl das alles giftige Stoffe sind, die krank machen können, macht die Dosis das Gift. Die US-amerikanische Gynäkologin Jen Gunter hat einen Bestseller über Menstruation geschrieben, "Blood: The Science, Medicine, and Mythology of Menstruation". Gunter hat vorgerechnet, dass in einem Tampon, der untersucht wurde, weniger Blei enthalten ist, als in einem halben Liter Trinkwasser in den USA.
Menschen menstruieren allerdings in der Regel 30 bis 40 Jahre ihres Lebens und jeden Monat mehrere Tage. Das heißt, wenn sie Tampons verwenden, dann über einen sehr langen Zeitraum immer wieder. Noch ist nicht bekannt, ob die geringe Dosis dann doch einen Effekt hat.
Wo landen die Metalle?
Auch ist noch unklar, was mit den Metallen passiert, wenn sie in die Vagina gelangen.
"Werden sie von den Körperzellen der Frau aufgenommen oder lagern sie sich anderswo ab? Gelangen sie ins Blut oder werden sie einfach ausgeschwemmt?"
Das wurde bisher nicht erforscht, obwohl allein in Deutschland schätzungsweise 12 Millionen Menschen Tampons verwenden.
Alternativen zu Tampons
Nach allem, was bisher bekannt ist, sind sich die Expertinnen einig, dass Menschen wegen der Metalle nicht auf Tampons verzichten sollten. Die Stiftung Warentest hat vor drei Jahren Tampons, die in Deutschland verkauft werden, untersucht. Dabei wurden so gut wie keine Schadstoffe gefunden.
"Ich denke, trotzdem muss jede Frau selber entscheiden."
Es gibt inzwischen einige Alternativen, die zum Teil auch umweltfreundlicher sind als Tampons, zum Beispiel eine Menstruationstasse, die sich Menschen so wie Tampons selbst einsetzen. In der Tasse sammelt sich dann das Blut. Ist sie voll, wäscht man sie ab und setzt sie danach wieder ein. Der Vorteil: Es entsteht weniger Müll, denn eine Menstruationstasse ist über Jahre hinweg verwendbar.
Im Öko-Test haben Menstruationstassen sehr positiv abgeschnitten. Es gibt auch Menstruationsschwämme, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren und als besonders natürlich beworben werden. Von Schwämmen raten Expert*innen aber ab, da diese unhygienischer seien.