Wer sich tätowieren lässt, muss mit Komplikationen rechnen. Besonders rote Tätowier-Farben haben es in sich.
Tattoos können allergische Reaktionen hervorrufen, und manche sorgen potenziell sogar für kleine Löcher in der Haut und verursachen im schlimmsten Fall Organschäden. Bis heute ist nicht genau bekannt, welche Stoffe in Tätowierfarbe enthalten sind - auch deshalb ist es schwierig herauszufinden, welcher für eine allergische Reaktion verantwortlich ist, sagt Wolfgang Bäumler, Dermatologe und einer der führenden Tattoo-Forscher in Deutschland.
"Man weiß momentan noch zu wenig über die Langzeitwirkungen von Tätowierungen. Aber egal, ob sie klein oder groß sind: Das meiste passiert ein paar Tage oder Wochen nach der Tätowierung."
Wenn es zu Komplikationen kommt, passiert es zeitnah, erklärt der Dermatologe. Wer kurz danach keine Probleme bekommt, wird zumindest vorerst wahrscheinlich auch keine bekommen. "Ein Tattoo ist nichts anderes, als eine oberflächliche Hautverletzung. Da können Mikroorganismen eindringen. Bakterien und Viren können Infektionen verursachen", sagt Bäumler.
Die Reaktionen auf rote Farben seien am heftigsten, so der Dermatologe. Vor allem diese Farbe könne sich potenziell im ganzen Körper verteilen, Organe schädigen und sich in den Lymphknoten absetzen.
Eine Bio-Farbe hält Bäumler für nicht möglich. Für bleibende Tattoos braucht es wasserunlösliche Farbteilchen, die dem Körper möglichst fremd sind - sonst baut er sie ab. Tätowierfarbe enthalten Stoffe wie Ruß, Chrom, Kadmium und Nickel.
Was tun also, wenn der Körper das neue Tattoo aus irgendeinem Grund nicht verträgt? Nichts. Einmal drin ist drin. Das Tattoo zu entfernen hilft dann nur noch oberflächlich.
Mehr dazu im Netz:
- Tätowiermittelverordnung | Negativliste mit Stoffen, die nicht verwendet werden dürfen
- Universitätsklinikum Regensburg | Studie zu Tätowierungen und Laserbehandlungen