Die Tennisspielerin Cori Gauff hat gerade bei Wimbledon ihr Idol Venus Williams ausgeschaltet – ziemlich schnell und sehr selbstbewusst. Wir haben mit einem Ex-Profi und Trainer über die Sportlerin gesprochen.
Seit dem 13. März 2019 ist die Tennisspielerin Cori 15 Jahre alt. Beim Tennisturnier in Wimbledon hat die Amerikanerin – Spitzname Coco – in der ersten Runde Venus Williams und in der zweiten Runde die Slowakin Magdalena Rybarikova geschlagen. Einer der älteren Turnierteilnehmer ist mit 40 Jahren Ivo Karlović.
Im Spitzentennis sind also Sportlerinnen und Sportler sehr unterschiedlicher Altersgruppen unterwegs. Wir haben mit dem Tennistrainer Dominik Meffert über das Phänomen der außergewöhnlich früh erfolgreichen Cori Gauff gesprochen und allgemeiner darüber, worauf es beim Tennis ankommt.
"Generell muss man sagen, dass Frauen früher gut spielen und konkurrenzfähig sind – einfach von der Entwicklung her. Männer brauchen einfach länger."
Dominik Meffert war früher auch als Profi unterwegs. Heute arbeitet er als Tennistrainer. Er sagt, dass ihn die spielerische Leistung und die Gelassenheit von Cori Gauff angesichts des Drucks und der großen Aufmerksamkeit beeindruckt haben.
"Sie konnte sehr gut ausblenden, wer da drüben stand, hat aber gleichzeitig die Situation genossen und die Atmosphäre aufgesaugt und daraus Kraft geschöpft."
Die beiden bisherigen Siege im Turnier – auch der gegen ihr Idol Venus Williams – seien bemerkenswert souverän gewesen. Für ihn ist der mentale Aspekt einer der wichtigsten beim Tennis.
"Das ist sehr ungewöhnlich. Coco ist gerade erst 15 geworden – so eine reife Leistung. Fast noch erstaunlicher ist, dass sie das vom Kopf her so gut hinbekommen hat."
Cori Gauff habe sehr früh und sehr schnell jene körperlichen Fähigkeiten entwickelt, die sie braucht, um Tennis auf Weltklasseniveau spielen zu können. Darin sei die Spielerin durchaus mit den Williams-Schwestern vergleichbar.
Kein Idealalter für Tennis
Ein exaktes Idealalter für die größte Schlagkraft lasse sich pauschal nicht nennen, sagt Dominik Meffert. Überhaupt sei Kraft im Tennis nicht unbedingt entscheidend. Der Sport ist für ihn eher von der Koordination her anspruchsvoll. Eine ganze Kette von Komponenten müsse für souveränes Spiel reibungslos ineinander greifen.
"Es bringt nichts, nur kräftig zu sein. Man muss das Timing besitzen, den Abstand zum Ball kontrollieren und der Ball soll auch da landen, wo er landen muss."
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