Ob Designerlabel-Kollektionen, coole Kaffeeläden und Fusion-Restaurants in großen Städten oder neues Trend-Telefon… überall leuchtet uns im Moment die Farbe Rosa entgegen. Warum nur?
Auch große Firmen wie ein großer Lieferdienst setzen gerade auf die Farbe Rosa. Die Werbung tut das sowieso - spätestens beim roségoldenen iPhone fällt auf: Hippe Millennials stehen offenbar drauf. Da kommt es auch nicht überraschend, dass DAS Unternehmen für Farbstandards "Pantone" unter anderem "Quartz-Rosé" zur Farbe des Jahres 2016 gekürt hat.
Rosa ist "cool"
Aber was macht "Rosa" so cool und was ist von dem Klischee geblieben, dass Mädchen am liebsten Rosa tragen? Die Firma Pinkstinks setzt sich unter anderem mit Gender-Marketing und Sexismus in der Werbung auseinander.
"Wir beobachten gerade den Trend, dass sich auch Männer mehr dem Rosa zuwenden."
Das sei auch schon mal so gewesen – bis in die Fünfziger Jahre hinein, wo sich das dann aber umgedreht habe. Im "Peter Pan"-Film von damals hätten aber noch die Mädchen hellblau und die Jungs Rosa getragen.
"Hellblau war die Farbe der Jungfrau Maria. Und rosa war das kleine Rot – und das galt als männlich und zornig."
Gender Marketing
Die Industrie möchte sowohl Männern als auch Frauen Produkte verkaufen. Deshalb weisen sie einem Geschlecht eine bestimmte Farbe zu. Beispiel: Das rosafarbene Kinderfahrrad für die kleine Tochter kann nur schwerlich auch dem zweitgeborene Sohn angedreht werden. Sonst gilt der bei seinen Grundschul-Kumpanen schnell als "Mädchen".
Rosa liegt aber noch aus einem anderen Grund im Trend, sagt Nils Pickert.
"Es gibt Forschungsansätze, die zeigen, dass Rosa die Leute beruhigt und geistig stimuliert."
Wenn große Konzerne und Modelabels uns nur lange genug bestimmten Reizen aussetzen, dann lassen wir uns von ihnen irgendwann unbewusst vorgeben, welche Farben wir anzuziehen haben: Wir sind Opfer des sogenannten "Priming". Insofern bestimmen wir gar nicht unbedingt immer selbst, ob wir eine Farbe toll finden oder nicht, sagt Pinkert.