Gülle verdirbt unser Trinkwasser. Aber wohin mit den ganzen Tierfäkalien, Gärresten und Düngemitteln?

Unser Trinkwasser könnte teurer werden, da besondere Filteranlagen notwendig sind, um das ganze Nitrat aus dem Wasser zu bekommen. Hinein gelangt es durch die Gülle, die auf unseren Feldern landet. Das Problem: Deutsche Landwirte produzieren mehr Gülle als sie gebrauchen können.

Wohin mit der Gülle?

Eine bessere Verteilung ist ein Lösungsansatz, der in Niedersachsen schon probiert wird. Dort wurden 2,8 Millionen Tonnen Gülle im Bundesland verteilt. "Das ist aber nur begrenzt möglich", so unsere Reporterin Jule Reimer. Außerdem ist es für die Landwirte nicht attraktiv, weil das Gülleverteilen auf den eigenen Feldern günstiger ist als sie zu verschicken.

"Am sinnvollsten ist weniger Tierhaltung, weil wir sonst auf der Gülle sitzen bleiben."
Jule Reimer, Deutschlandfunk Nova

Ein anderer Lösungsansatz besteht darin, die Gülle aufzuspalten. Übrig bleibt dann noch ein Düngerkonzentrat - das auch wieder irgendwo verteilt werden muss - und Wasser. Das wäre zumindest ziemlich unbelastet nutzbar.

Neues Düngegesetz bringt nur gute Ansätze

Mehr Abstand zu Gewässern und eine Überarbeitung der erlaubten Ausbringzeiten für Gülle seien gute Ansätze, so Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Jule Reimer. Zumindest richtig große Agrarunternehmen müssen ab 2018 nachweisen, wie viel Gülle sie überhaupt selber verwerten können oder irgendwo auf der Welt entsorgen müssen. Gülle heimlich zu entsorgen, ist jetzt eine Ordnungswidrigkeit.

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Abgesehen von der Frage, wie kontrollierbar das jetzige System überhaupt ist, steht fest: Wir produzieren zu viele Tiere, mit denen dann der Weltmarkt beliefert wird. Es gibt deshalb Lösungsansätze von Ökonomen, Tierhaltung an die vorhandenen Ackerflächen zu binden. Wer darüberhinaus Tiere halten will, müsste dann eine Art Gülleabgabe zahlen.

Shownotes
Düngemittel im Trinkwasser
Weniger Gülle? Zum Beispiel weniger Tiere essen
vom 15. Juni 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartnerin: 
Jule Reimer, Deutschlandfunk Nova