Das Leben in der ukrainischen Metropole Donezk könnte fast alltäglich sein - wenn sich die Bürger von den Brennpunkten fernhalten. Dort liefern sich Separatisten und die ukrainische Armee blutige Gefechte. Wir haben mit Nikita gesprochen, der in Donezk lebt und studiert.
Der neue Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko hat festgestellt, dass sich die Ost-Ukraine im Kriegszustand befindet. Bei Kämpfen zwischen dem ukrainischen Militär und Rebellen hat es in Donezk mindestens 40 Tote gegeben. Die Armee eroberte den Flughafen der Stadt zurück.
Ausgangssperren in Donezk
Die Straßen in der Millionenstadt sind leerer geworden, die Separatisten haben eine Ausgangssperre für die Nacht verhängt. Viele Geschäfte und die Schulen bleiben geschlossen. Nikita studiert Deutsch und Englisch an der Universität in Donezk. Er wohnt recht weit entfernt von den aktuellen Brennpunkten am Flughafen und den Bahnhöfen. "Bei uns ist es relativ ruhig", erklärt er. Ein Grund zur Beruhigung ist das aber nicht.
"Ich habe heimlich das Regional-Parlament gefilmt. Zwei Männer haben mich festgenommen und zu ihrem Kommandanten gebracht. Der hat mich um den Hals gepackt und fragte, ob ich leben will."
Nikita ist glimpflich davon gekommen. Eigentlich würde der Student sich gerne in Sicherheit begeben, in eine andere Stadt, in den Westen. Seine Heimat mag er aber nicht verlassen.