Krise auf der Krim, und das Internet ist DAS Medium, das den Menschen eine Stimme gibt. Der Konflikt hat auch Facebook erreicht, nicht nur virtuelle Freundschaften zerbrechen hier. "Viele Freundschaften gehen zu Bruch, weil die Leute die Situation unterschiedlich einschätzen", sagt DRadio-Wissen-Reporter Roman Goncharenko.

Ein Blick ins Netz zeigt: Viele Menschen in der Ukraine haben Angst vor einem Krieg. Viele Kommentare haben einen ähnlichen Tenor: "Ich hätte nie gedacht, dass ich vielleicht in den Westen auswandern und meine Familie in Sicherheit bringen muss", zitiert Roman einer der ganz typischen Aussagen.

Viele Ukrainer stellen sich auf einen Krieg ein

Es gibt einen nie da gewesenen Bruch mit Russland, für viele Menschen in der Ukraine ist der mächtige Nachbar nur noch der Besatzer, der die Souveränität des Landes bedroht. Dabei fühlen sie sich allein gelassen in einem drohenden Krieg.

"Immer mehr Menschen äußern sich im Netz für eine militärische Lösung auf der Krim, immer mehr Menschen fordern, dass die Ukraine sich mit Waffengewalt verteidigt."
Roman Goncharenko, Reporter der Deutschen Welle

Nicht nur in der Diplomatie, auch in den Sozialen Netzwerken stehen sich zwei Seiten scheinbar unversöhnlich gegenüber: Wer etwa auf seinem Facebook-Profil Sympathien für Putin zeigt oder als neues Profilfoto die russische Flagge wählt, muss damit rechnen, viele Freunde zu verlieren, nicht nur virtuelle. Einig sind sie sich aber in einem Punkt: Die Mehrheit glaubt nicht an eine politische Lösung.

Shownotes
Ukraine
Die Krim-Krise im ukrainischen Netz
vom 10. März 2014
Reporter: 
Roman Goncharenko
Moderation: 
Till Haase
Onlineredaktion: 
Thomas Ruscher