Bloggerin und Moderatorin Ashley Arthur wünscht sich mehr Komplimente, die überlegt sind und schon gar keine, die das Gegenüber angreifen. Unüberlegte Aussagen wie "du kannst aber gut Deutsch" sind vielleicht gut gemeint, aber fallen in die Kategorie Anti-Komplimente, sagt sie. Was dabei hilft? Erstmal gar nichts sagen.

"Für dein Alter siehst du ganz schön gut aus!" Das ist so eine Art von Kompliment, die wohl niemand gerne hört. Ashley Arthur bezeichnet solche Aussagen als Anti-Komplimente, mit denen sie auch Erfahrung hat.

Ungeschickte, gut gemeinte Komplimente

Die Rheinländerin meint, dass die Menschen, die solche vermeintlichen Komplimente äußern, oft nicht merken, dass die Aussagen verletzend oder beleidigend sein können.

Aussagen wie "du bist ganz schön hübsch für eine Schwarze" sind sogar ein Anti-Kompliment und Rassismus zugleich, sagt sie. "Als ich das zum ersten Mal gehört habe, war ich geschockt", erinnert sich die Moderatorin.

"Generell bin ich bei Anti-Komplimenten eher stumm."
Ashley Arthur

Aber auch Aussagen wie "du hast ganz schön abgenommen! Steht dir!" gehören für Ashley zu den Anti-Komplimenten – "weil die Person ja davon ausgeht, dass ich, wenn ich nicht abgenommen hätte, nicht schön wäre."

Das sei wiederum ein verletzender Angriff, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint und eigentlich eine andere Absicht dahintersteht. "Der Ton macht die Musik. Man muss aufpassen wie man was betont", meint Ashley dazu.

Was bei solchen Situationen hilft: Einfach erstmal schweigen und dem Gegenüber Zeit geben, sagt Ashley. "Ich hab nicht nur Bedenkzeit, sondern die Person hat Bedenkzeit, die Aussage nochmal zurückzuziehen, und dann aus der Situation heraus eine Lösung zu finden und darüber zu reden." Ansprechen und empathisch reagieren seien dabei sehr wichtig.

Empathie gegen Anti-Komplimente

Danach käme schon oft die Frage, ob man etwas Falsches gesagt hat, weiß Ashley aus Erfahrung. Worauf sie meist selbstbewusst und direkt antwortet: Ja. Manche Menschen würden das zwar als zickige Reaktion aufnehmen, doch es hätte sich auch schon mal ein Mann bei ihr entschuldigt, erzählt die Bloggerin. Wenn das geschieht, kann Ashley die Situation auch mit Witz aufnehmen.

Generell wünscht sich Ashley, dass Menschen mehr nachdenken, bevor sie Komplimente vergeben. Wenn jemand ihr zum Beispiel sagen würde, dass sie sonst ja immer schon fröhlich sei, aber heute besonders strahlt, würde sie sich darüber sehr freuen. Denn dabei würde das Gegenüber ihre Gesamtperson einbeziehen und nicht nur eine oberflächliche Beobachtung, die verletzend sein könnte.

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Shownotes
Bloggerin Ashley Arthur
"Generell bin ich bei Anti-Komplimenten eher stumm"
vom 17. Januar 2020
Moderatorin: 
Shalin Rogall
Gesprächspartnerin: 
Ashley Arthur, Bloggerin und Moderatorin bei "Glanz und Natur"