Martin Schulz will den Abzug der US-Atomwaffen in Deutschland erreichen. Unbestätigten Informationen zufolge lagern bis zu 20 US-Atomwaffen in der Eifel. Was sind das für Waffen und wie realistisch ist die Forderung des SPD-Kanzlerkandidaten?

Martin Schulz will, dass US-Atomwaffen aus Deutschland verschwinden. Die Union kritisiert Schulz' Forderung, macht allerdings auch ein Zugeständnis: "Eine glaubhafte nukleare Abschreckung bleibt ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsarchitektur innerhalb der Nato", sagte der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU im Bundestag, Jürgen Hardt.

Externer Inhalt

Hier geht es zu einem externen Inhalt eines Anbieters wie Twitter, Facebook, Instagram o.ä. Wenn Ihr diesen Inhalt ladet, werden personenbezogene Daten an diese Plattform und eventuell weitere Dritte übertragen. Mehr Informationen findet Ihr in unseren  Datenschutzbestimmungen.

Auf dem Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz liegen etwa 20 B61-Atomwaffen. Das sind taktische Nuklearwaffen der Amerikaner, die vor allem auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden können und deren Sprengkraft kleiner ist, als die von strategischen Atombomben. 

Bomben wichtig für die Nato

Offiziell bestätigt ist ihre Existenz in Deutschland nicht. Vielmehr gilt es als offenes Geheimnis, dass die Waffen hier sind. Die Bomben sollen vor allem den Zusammenhalt der Nato sicherstellen. Außerdem können sie wichtig werden, falls mit Russland über Abrüstung verhandelt werden soll - und sie können zum Schutz der östlichen Nato-Mitglieder wie Polen dienen. Aber ist die Forderung von Martin Schulz, diese Waffen abzuziehen, realistisch? Marco Fey, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der "Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung", hält das zurzeit für utopisch.

"Insbesondere wegen der schwierigen geopolitischen Lage zwischen Russland und der Nato ist das absolut undenkbar, da es in der Nato darüber keinen Konsens gibt."
Marco Fey, Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Shownotes
US-Atomwaffen in der Eifel
Atomarer Abzug
vom 23. August 2017
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Marco Fey, Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung