Als Stand-up-Comedian auf die Bühne zu gehen, war für Vincent Pfäfflin eher eine persönliche Herausforderung, als ein Berufswunsch oder eine Zukunftsperspektive. Anfangs verweigert er sich dem Deutschen und machte Comedy auf Englisch.
Wenn man Vincent Pfäfflin die ersten Wörter sagen hört, nimmt man automatisch an, dass er eine Handvoll Valiumtabletten eingeworfen haben muss. Er spricht sehr langsam, macht Pausen - der Redefluss gerät immer wieder ins Stocken. Die Rolle, die er auf der Bühne verkörpert, wirkt absolut authentisch. Der etwas zugekifft wirkende, motivationslose ewige Jugendliche im Skaterlook. Erst als er sich selbst als Model für Ritalin vorstellt, ist klar, dass Vincent wohl doch mehr auf dem Kasten hat, als man im anfänglich zutraut.
"Es hat mich einfach fasziniert: Ich mochte die Stimmung, die in kleinen Comedyclubs - in so kleinen Bars - entstanden ist. Und ich wollte dieser Typ sein, der auf die Bühne hochgeht, und das machen kann."
Vincent ist nicht auf die Bühne gegangen, um Erfolg zu haben oder Berufskomiker zu werden, sagt er im Interview. Vielmehr hat ihn der Nervenkitzel gereizt: Herauszufinden, ob er in der Lage ist, einen ganzen Raum voller Leute zum Lachen zu bringen. Seit drei Jahren macht er Comedy. Bekannter wurde er durch einen Auftritt in der Sendung "TV Total".
"Social Media wird immer wichtiger. Ich hab das Gefühl, dass das Fernsehen kaum noch Reichweite hat."
Im ersten Jahr als Comedian hat er sich dem Deutschen verweigert und lieber Comedy auf Englisch gemacht, weil die Sprache ihm geeigneter schien. Der Erfolg kam relativ schnell - nach zwei Jahren - flaute dann aber auch immer mal ab, wenn man nicht in der Öffentlichkeit präsent ist, sagt Vincent. 2014 siegte er in der Talentschmiede des Quatsch-Comedy-Clubs und im Jahr darauf beim RTL Comedy Grand Prix.
"Wenn man nicht ständig im Rampenlicht steht, verlieren die Leute ziemlich schnell wieder das Interesse an einem."
Seine bisherigen Erfolge gaben ihm das Gefühl, beruflich als Comedian arbeiten zu können. Vincent betrachtet sich immer noch als Anfänger in diesem Business. Zurzeit befindet er sich auf seiner ersten Tour und spielt in teils ausverkauften Häusern vor rund 400 Leuten und versucht, seine Show "so geil wie möglich zu machen."