Wer gerne fotografiert, den zieht es gewöhnlich in die Natur oder die Innenstädte. Aber auch Computerspiele bieten atemberaubende Panoramen und raffinierte Optionen für Fotos. Die Games-Industrie hat sich mittlerweile darauf eingestellt.
Games werden immer aufwendiger und opulenter - und da liegt es nahe, bestimmte Sequenzen aus Spielen festzuhalten. Eine Entwicklung, auf die sich die Games-Industrie längst eingestellt hat. Einige Controller haben einen eigenen Button für Screenshots, am PC geht das über die F-12-Taste. Und bei vielen Games stoppt mittlerweile auch der Spielverlauf, wenn der Auslöser gedrückt wird.
Eine Entwicklung, die unsere Games-Expertin Jana Reinhardt nur begrüßen kann. Denn früher sei es schon mal vorgekommen, dass ihr Charakter gestorben ist, weil das Spiel einfach weitergelaufen ist, während Jana ein Foto vom Kampf machen wollte, erinnert sie sich. Das passiert ihr jetzt nicht mehr. Jana kann einfach weiterspielen, wenn ihr Foto auf der Festplatte ist.
"An interessanten Figuren oder beeindruckende Landschaften und Gebäuden mangelt es ja bei wirklich guten Spielen meistens nicht."
Schon 1998 kam mit dem Game Metal Gear Solid eine weitere Raffinesse auf den Markt: der Fotomodus. Dabei stoppt das Spiel und erlaubt dem Gamer, die Kamera mitten im Spielverlauf frei zu bewegen. Dadurch können noch bessere virtuelle Fotos geschossen werden, so Game-Entwicklerin Jana Reinhardt.
Next Level Fotomodus
Gespannt ist Jana Reinhardt auf die Veröffentlichung des Spiels "Ghost of Tsushima". Mit diesem Game soll die virtuelle Fotografie auf ein neues Level gehoben werden, verspricht zumindest der Trailer.
Der Spieler kann etwa den Gesichtsausdruck und die Posen seines Charakters steuern, aber auch den Wind - und so zum Beispiel entscheiden, ob Orangenblütenblätter oder Bambusblätter durch die Luft fliegen.
"Das ist richtig schön, was man da sieht. Da bereitet einem schon die Landschaft Lust, zu fotografieren."
Jana Reinhardts Game-Favorit für virtuelle Fotos
Besonders umfangreich sind die Fotoeinstellungen und Gestaltungsoptionen im Spiel "Animal Crossing". Das Spiel entwickele sich gerade zum sozialen Phänomen, erzählt Jana. Der Spielcharakter besitzt eine kleine Insel, die er nach eigenen Vorstellungen gestalten und dekorieren kann. Und eine weitere kleine Insel lässt sich speziell für "Fotoshootings" besuchen.
Außerdem können Spieler ihre eigenen Klamotten im Stil der aktuellen Kollektion der Modemarke Valentino designen. Das Modehaus hat gemeinsam mit der "Vogue" eigens die Fotografin Kara Chung beauftragt, die neueste Kollektion in der Spielwelt von Animal Crossing zu inszenieren.
Kurz: Es hat sich einiges getan, seit der Einführung des Fotomodus im Jahr 1998. Ein Nachteil aber bleibt, egal wie toll der Fotomodus gestaltet ist, sagt Jana: Er reißt Gamerinnen und Gamer aus dem Spielgeschehen.