Alle schimpfen immer auf Japan. Aber was ist eigentlich mit Norwegen? Das Land fängt Wale, wie es ihm gefällt. Jetzt könnte es endlich Druck geben.
In Slowenien tagt die Internationale Walfangkommission. Dem IWC gehören etwa 90 Länder an, die den Walfang weltweit regulieren. Kritisiert wird immer wieder Japan, das unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung Wale fängt.
Doch die inzwischen größte Walfangnation der Erde ist Norwegen. Das Land hat 1982, als das internationale Walfangverbot beschlossen wurde, einfach sofort Widerspruch eingelegt. Das bedeutet, dass Norwegen nicht an das Verbot gebunden ist - und bislang auch freiwillig nicht auf das Fangen verzichtet.
Seit 1982 hat Norwegen einfach weiter Wale aus dem Meer gefischt. Zum Beispiel etwa 10.000 Minkwale, besser bekannt als Zwergwale, die aber mit fast bis zu zehn Metern Länge gar nicht so zwergenhaft sind.
Endlich könnte es Druck auf Norwegen geben
Bislang gab es kaum Ärger für Norwegen. Auch weil Norwegen ein wichtiger Handelspartner ist. Da scheut man eher den Konflikt. Das Land bedient zum Beispiel die EU mit leckerem Fisch: Der Hauptteil von Norwegens Fischerei geht in die EU.
Doch jetzt könnte sich der Wind drehen: Auf der Konferenz wurde Kritik an Norwegen laut - auch durch die EU. Hinter den Kulissen geht es weiter. Im schlimmsten Fall könnten die internationalen Partner Norwegen mit einem Handelsverbot für die Fischerei drohen.