Ein neues Experiment legt nahe: Es ist ganz menschlich oder tierisch, dass wir eifersüchtig werden. Und das ist auch gut so.

Die oder der Einzige sein - das wünschen sich viele Menschen, die eine Beziehung eingehen. Wissenschaftler der University of California haben festgestellt: Das gilt nicht nur für Homo Sapiens, sondern auch für Hunde.

Die meisten Hundebesitzer kennen das: Sobald sie beim Gassigang im Park einmal fremdstreicheln, drängelt sich der eigene Vierbeiner dazwischen und ist wenig begeistert. Jetzt ist offenbar auch wissenschaftlich bewiesen: Hunde können eifersüchtig werden.

Schnappen nach dem Stoffrivalen

Dafür haben zwei Psychologinnen Experimente mit 36 Hunden gemacht. Herrchen und Frauchen mussten ihre Haustiere eine Zeit lang ignorieren und sich mit anderen Dingen beschäftigen. Besonders perfide: Die Eigner mussten einen ausgestopften Hund streicheln, der auf Knopfdruck bellte, jaulte und mit dem Schwanz wedelte. Außerdem hatten Herrchen und Frauchen die Aufgabe, eine Zeit lang ein Buch lesen oder sich mit einem Kürbis zu beschäftigen.

Die Reaktion der Hunde: Wenn sich ihre Halter mit Kürbis oder Buch beschäftigten, waren die Hunde ziemlich entspannt. Ganz anders sah die Sache aus, wenn sich der vermeintliche Rivale seine Streicheleinheiten abholte. Die Hunde drängelten sich dazwischen und schnappten teilweise auch nach dem Stoffhund.

Eifersucht sitzt viel tiefer

Dank ihrer Erkenntnisse stellen die Forscher jetzt auch einige Annahmen über Eifersucht generell infrage. Bisher galt: Eifersucht setzt ziemlich komplizierte kognitive Fähigkeiten voraus. So müsse sich ein eifersüchtiges Wesen zum Beispiel im Klaren darüber sein, was Beziehungen überhaupt sind. Einige Forscher waren sich sogar sicher: Das soziale Umfeld steuert unsere Eifersucht, sie ist also nicht so tief in uns verwurzelt wie Angst oder Wut.

Eifersucht rettet Beziehungen?

Das Hundeexperiment legt einen anderen Schluss nahe: Es gibt so etwas wie eine Ureifersucht, die sich schon sehr früh in der Evolution entwickelt hat. Was das Ganze soll? Eifersucht hilft uns, Beziehungen zu schützen und jeden Eindringling zu vertreiben, der unsere Liebesbeziehungen oder Freundschaften zerstören könnte.

Shownotes
Eifersucht
Fremdstreicheln ist nicht
vom 24. Juli 2014
Moderatorin: 
Daniela Tepper
Gesprächspartnerin: 
Aglaia Dane