Einfach mal machen, nicht lang drüber nachdenken und scheitern ist auch ok. Warum wir uns manchmal nach unserem Teenager-Ich sehnen, besprechen wir in dieser Ab 21.
Es gibt kaum etwas, das er nicht macht: Youtube-Videos, Musik, Klamotten- und Webdesign – Fynn Kliemann ist ein viel beschäftigter Mann und trotzdem steht für ihn Spaß im Vordergrund: "Es geht darum, mit meinen Jungs Scheiße zu bauen." Im Kliemannsland, seinem Bauernhof in Norddeutschland, werden jede Woche die verrücktesten Videos gedreht, in denen immer etwas schief geht.
"Ich wünsche den Menschen mehr Mut am Anfang, denn das ist das Einzige, was du brauchst: einen kleinen Schubser."
Fynn heizt mit selbst zusammengebastelten Fahrzeugen über Äcker, stürzt sich aus fahrenden Autos und baut alles selbst: Dabei schauen ihm über eine halbe Million Menschen zu, vielleicht ist auch seine Unbeschwertheit Teil des Erfolgs: "Ich bin kindisch und habe mir das bewahrt. Ich denke sehr wenig über die Dinge nach, die ich mache."
Ob auch Fynn mal erwachsener wird und wie er das Wort berufsjugendlich findet, hat er uns im Podcast erzählt.
Die besten Filme, die uns an die Teenie-Zeit erinnern
Ab 21-Moderator und Filmexperte Tom Westerholt hat mal in seinem Archiv gewühlt und die Filme rausgesucht, mit denen wir uns jung und wild fühlen.
- Call Me By Your Name
Auf dem italienischen Landsitz seiner Eltern lernt der 17-jährige Elio den viel älteren Studierenden Oliver kennen und will von ihm lernen, wie man Frauen klar macht. Stattdessen fangen die beiden etwas miteinander an und verlieben sich. - 25 km/h
Zwei Brüder haben sich lang nicht gesehen und nichts für einander übrig. Als ihr Vater stirbt, treffen sie sich wieder und setzen den Plan um, den sie mit 15 geschmiedet haben: Mit den Mofas an Meer fahren. Dabei bekommen die Brüder, gespielt von Bjarne Mädel und Lars Eidinger, das Gefühl zurück, was sich manche aus der Pubertät zurückwünschen: einfach mal machen. - Mid 90s
Stevie ist 13, hat einen gemeinen Bruder und eine alleinerziehende Mutter, die will, dass er mehr für die Schule machen soll. Es ist Mitte der Neunziger in den USA, und Stevie hängt mit den coolen Skate-Kids ab, die von der Polizei überall weggejagt werden. Tom Westerholt sagt: "Der Film fängt dieses 'grenzenlose Freiheit im Teenie Alter'-Gefühl so Hammer toll ein, guckt euch den Film an!"
Im Teenageralter sind wir risikofreudiger und süchtig nach Belohnung
Manche von uns sehnen sich die Teenager-Zeit zurück: Kaum Verpflichtungen, nachmittags mit Leuten im Freibad abhängen und keine Terminkalender. Allerdings ist diese Phase statistisch gesehen ganz schön gefährlich: 12- bis 17-Jährige sind häufiger kriminell, infizieren sich öfter mit sexuell übertragbaren Krankheiten und sind besonders gefährdet im Straßenverkehr.
Das liege an der Umstrukturierung des Gehirns während der Pubertät, sagt Psychologin Julia Tomuschat: "Wir überschätzen die Belohnungsaussicht und unterschätzen das Risiko", der Teil des Gehirns, in dem die vernunftbegabten Areal sitzen, würde bei dem Umbau als letztes entwickelt werden.
"Das Teenagerhirn giert nach Dopamin, das ist unser Belohnungshormon und Belohnungen werden angestrebt."
Trotzdem habe es auch gute Seiten, dass wir in der Pubertät risikofreudiger sind — dadurch würden wir eher von Erfahrungen profitieren, die wir im Erwachsenenalter nicht gemacht hätten.
Aber wie holen wir uns denn jetzt die guten, die leichten Seiten des Teenager-Daseins zurück? Julia Tomuschat rät, sich auch mal Teenager-Fragen zu stellen: "Wer bin ich eigentlich? Und was möchte ich?" Das halte Sie für ausgesprochen wertvoll, in jeder Lebensphase.
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