Liesa Rechenburgs Job als Chefin einer Marketing-Agentur ist sehr aufreibend. Ihr Arzt empfiehlt ihr Beta-Blocker. Die Idee die Agentur abzugeben und eine Wildkräuter-Schule zu eröffnen, rettet ihr die Gesundheit.
Liesa Rechenburg leitet über 30 Jahre lang ihre eigene Marketing-Agentur. Der Job machte ihr viel Spaß und mit ihren Mitarbeitern hatte sie ein gutes Verhältnis. Trotzdem war der Job sehr stressig und ihre Gesundheit litt stark darunter. Ihr Arzt empfahl Liesa mit 50 Jahren dann Beta-Blocker zu nehmen, um fit zu bleiben. Und die Vorstellung bis an ihr Lebensende diese Tabletten zu nehmen, kam für sie einfach nicht infrage.
"Mein Mann sagte, wie wäre es denn, wenn wir uns mit Wildkräutern beschäftigen. Daraus ist dann unser gemeinsame Traum von der Wildkräuter-Schule entstanden."
Dann der große Schock für Liesa: Ihr Mann starb 2011 und sie fiel erst mal in ein großes Loch. Für eine Weile sah es so aus, als ob der gemeinsame Traum platzen würde. Ein halbes Jahr später stand dann aber für Liesa doch der Entschluss fest.
An ein großes Unternehmen wollte sie ihre Marketing-Agentur nicht verkaufen. Lieber sollten ihre Mitarbeiter die Firma übernehmen, damit sie die Möglichkeit hatte, ihren eigenen Traum wahr zu machen. Und so passierte es dann auch.
"Die Entscheidung, dass ich nicht am Schreibtisch sterben wollte, habe ich schon sehr früh getroffen."
Inzwischen gibt Liesa an vier Tagen die Woche Wildkräuter-Kurse und begibt sich mit den Teilnehmern auf ausgedehnte Wanderungen. Es ist ihr wichtig, den Menschen die Kräuter auf eine Art nahe zu bringen, dass sie langfristig Interesse daran finden. Sie sollen etwas für Zuhause mitnehmen und Lust daran bekommen, weiter mit Kräuter zu experimentieren und diese ins eigene Kochrepertoire aufzunehmen.
Männer lernen Schnäpse anzusetzen
Für Liesa war es oft schwierig männliche Kursteilnehmer genauso sehr für das Thema zu begeistern wie die Frauen. Deswegen überlegte sie sich ein eigenes Konzept für Männer: Die lernen inzwischen in den Kursen nicht nur Wildkräuter zu identifizieren, sondern auch, wie man damit dann auch leckere Schnäpse, Liköre, Essige oder Öle ansetzt. Somit haben sie auch gleich ein schönes Souvenir, was sie von ihrer Wanderung mitbringen können.
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