Festivalsaison! Aber die Tickets sind in den vergangenen Jahren immer teurer geworden. Mit Anfahrt, Verpflegung und Ausrüstung kann so ein Wochenende das komplette Monatsbudget sprengen. Die Lösung? Ein Festivaljob.

Natürlich müsst ihr als Volunteer oder Helfer*in bei dem Festival dann auch wirklich arbeiten, aber ihr kommt so kostenlos aufs Gelände. Einige Festivals – vor allem kleinere, manchmal gemeinnützige – arbeiten mit Ehrenamtlichen. Dann besteht euer Lohn in der Regel in Eintritt, Camping, Verpflegung und nicht zuletzt natürlich dem Spaß an der Sache.

Mit Festivaljobs Tickets sparen

Bei anderen Festivals bekommt ihr Lohn, etwa als kurzfristig Beschäftigte oder als Minijobber*innen – dann verdient ihr sogar noch was. Meistens müsst ihr dabei aber auch mehr arbeiten als bei einem ehrenamtlichen Volunteering.

Wenn euch so ein Job interessiert, habt ihr zwei Möglichkeiten: Entweder ihr findet den Job beim Festival direkt oder ihr sucht euch einen über einen sogenannten Personaldienstleister. Das sind Agenturen, die Bewerbungsprozesse für mehrere Festivals verwalten.

Konzert sehen beim Arbeiten

Die Aufgabengebiete sind breit gefächert: Ihr könnt euch etwa für Auf- und Abbau bewerben, für den Einlass oder für Verkehrsregelung. Max zum Beispiel war als Stagehand beim Haldern Pop Festival, also für Aufbau, Abbau und Umbau der Bühnen mit zuständig. Für den Job hat er sich mit gutem Grund beworben: Weil er auf der Bühne gearbeitet hat, konnte er auch Konzerte sehen, erzählt er.

Hätte er an der Bar gearbeitet, wäre das schwieriger geworden. Außerdem sind die schweren, körperlichen Arbeiten rund um die Stage oft auch besser bezahlt bzw. man kriegt mehr Punkte dafür, je nach System.

Auch Rieke wollte viele Konzerte sehen. Sie hat als Einlasshelferin auf dem Fusion Festival gejobbt. Der Einlass hat nämlich besondere Vorteile, findet sie: "Alle Leute, die ankommen, haben ja Bock und freuen sich total."

"Das ist dann schon auch eine sehr gute Stimmung. Und man kann sich so das Festivalticket sparen."
Rieke, hat beim Fusion Festival als Einlass-Helferin gejobbt

Ob man besondere Vorkenntnisse braucht und wie lange der ganze Bewerbungsprozess dauert, hängt vom jeweiligen Festival ab. In den meisten Fällen gibt es aber für alle einen machbaren Job, sagt Sebastian Enkelmann von der Event-Agentur EMS. Im Zweifel gibt es Vorgesetzte, die Fragen beantworten können, Dinge erklären – und die sich auch Kritik und Sorgen anhören.

Neben der gesparten Eintrittskarte gibt’s noch weitere Vorteile: An Arbeitstagen bekommt ihr in der Regel auch Verpflegung und Getränke. Und: Bei vielen Festivals könnt ihr als Mitarbeitende auch auf gesonderten, ein bisschen ruhigeren Campingplätzen übernachten.

Crew love is true love

Und nicht zu vergessen: Der Teamspirit in der Crew kann auch ein ganz besonderes Erlebnis sein, das ihr als zahlender Gast nicht erlebt. Aber natürlich kommen mit dem Job auch Verpflichtungen, das solltet ihr nicht vergessen, sagt Max. Und je nach Job und Arbeitszeit kann die Mitarbeit natürlich auch ziemlich schlauchen.

"Es ist ein super Weg, um auch mal günstig auf ein Festival zu kommen. Aber man muss sich im Klaren sein: Leute, ihr müsst mit anpacken!"
Max, hat als Stagehand beim Haldern Pop gearbeitet

Es kann eben auch mal anstrengend werden. Ihr könnt bei vielen Festival-Personaldienstleistern zwar eure Bandwünsche angeben und es kann auch sein, dass ihr viel vom Festival mitbekommt – eine Garantie gibt es dafür aber nicht.

Wo ihr euch noch bewerben könnt

Klingt trotzdem gut für euch? Dann nichts wie bewerben! Laut Sebastian Enkelmann gibt es im August noch Chancen – zum Beispiel beim Wacken Open Air oder beim Highfield Festival.

Und Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Lisa Hofmann ergänzt: Im August gibt's zum Beispiel auch noch das About You Pangea Festival in Mecklenburg-Vorpommern, das Green Juice Festival in Nordrhein-Westfalen oder das Taubertal-Festival in Bayern.

Kleine Festivals lohnen sich

Und wenn ihr doch lieber nur feiern wollt und trotzdem sparen: Es gibt ganz viele kleine Festivals, die weniger bekannt, weniger teuer, aber richtig toll sind – und außerdem dringend Besucher*innen brauchen, um wegen der steigenden Kosten und sinkenden Förderungen nicht unterzugehen!

Shownotes
Sommer-Hack
Work and Party: Arbeiten auf Festivals
vom 04. Juni 2025
Autorin: 
Lisa Hofmann