Zum Beispiel sind manche Wildpilzarten nach wie vor stark mit radioaktivem Cäsium-137 belastet. Das zeigt der aktuelle Pilzbericht des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS).
Betroffen sind vor allem Pilzregionen in Bayern. Dort hatte es kurz nach dem Unglück von 1986 Regen mit radioaktiven Partikeln gegeben, wodurch besonders viel Strahlung in den Boden gelangt ist. Zu den immer noch verstrahlten Pilzsorten gehören zum Beispiel Maronenröhrlinge (auch Maronen oder Blaupilze genannt), Semmelstoppel-Pilze und verschiedene Arten von Schnecklingen. Das liegt vor allem daran, dass diese Sorten ein weit in den Boden reichendes Pilzgeflecht haben und sich das Cäsium mit der Zeit in tiefere Bodenschichten absetzt.
Angst vor gesundheitlichen Folgen müssen Pilzsammlerinnen und -sammler laut BfS aber nicht haben - zumindest, wenn sie nicht mehr als etwa 250 Gramm selbstgesammelte Pilze pro Woche essen. Diese Menge solle man auch deshalb nicht überschreiten, weil Waldpilze oft Schwermetalle wie Quecksilber oder Blei enthalten.
Wer sichergehen will, sollte laut BfS Pilze besser kaufen, denn Zuchtpilze sind kaum belastet und für Pilze aus Wildsammlung gelten im Handel Grenzwerte.
Das BfS untersucht seit 2005 jedes Jahr die radioaktive Belastung wildwachsender Speisepilze im Süden Deutschlands. Die Fachleute sagen, dass sich an der hohen radioaktiven Belastung der Pilzgebiete nur sehr langsam etwas ändern wird, denn das Cäsium-137 zerfällt erst nach rund dreißig Jahren zur Hälfte - und nach weiteren dreißig Jahren wiederum zur Hälfte.
