Ein Regenbogen macht ja vor allem Freude, weil er so schön bunt ist. Menschen, die an Achromatopsie leiden, haben davon leider nichts.

Sie sehen wegen eines Gendefekts keine Farben, bei ihnen ist alles Grau in Grau. Für die rund 3.000 Menschen in Deutschland, die farbenblind sind, gibt es jetzt gute Nachrichten von der Uniklinik in Tübingen. In einer ersten, noch kleinen Pilotstudie wurde eine Gentherapie am Menschen ausprobiert. Dafür wurde neun farbenblinden Patienten ein Reparaturgen gespritzt. Dieses Reparaturgen wurde ins Erbgut eines Adenovirus gepackt - das Virus funktioniert als eine Art Träger. Die Gen-Virus-Kombi wurden dann direkt in die Netzhaut injiziiert. Ein Jahr lang wurden die Patienten dann begleitet. In Sehtests zeigte sich, dass sie erste Farben erkennen konnten, außerdem sahen sie schärfer und kontrastreicher. Und die Therapie hatte keine negativen Nebenwirkungen.

Ein nächster Schritt ist jetzt, die Therapie bei farbenblinden Kindern auszuprobieren. Deren Netzhaut ist noch fitter als die der Erwachsenen. Außerdem kann es sein, dass es dem Gehirn der Kinder leichter fällt, das Sehen von Farben neu zu lernen.