An außergewöhnlichen Orten leben oft ungewöhnliche Wesen.
Das trifft auf jeden Fall auf die Alkali-Fliege zu. Sie lebt in Kalifornien am Mono Lake. Dieser See ist drei mal salziger als Meerwasser und gleichzeitig so alkalisch wie Waschlauge. In dieser Brühe taucht die Alkalifliege - wissenschaftlicher Name: Ephydra hians. Sie kann am Grund des Sees krabbeln, fressen und Eier legen und kommt dann völlig trocken wieder aus dem Wasser heraus.
Wie sie das schafft, haben jetzt US-Forscher herausgefunden und im Fachmagazin PNAS veröffentlicht. Die Alkalifliege ist sehr haarig. Die Haare sind mit Wachsen beschichtet. Dadurch bildet sich um die Fliege eine schützende Luftblase, wenn sie ins Wasser krabbelt. Die Wachse sind chemisch so aufgebaut, dass sie selbst in der Seewasser-Lauge ihre wasserabweisende Wirkung entfalten.
Das ist ziemlich praktisch: Denn im Mono Lake finden die Alkali-Fliegen Algen und Bakterien zum Fressen, es gibt aber in dem alkalischen Salzwasser keine Fische oder andere Fressfeinde. Deswegen schwirren im Sommer Millionen von Fliegen am Seeufer umher. Damit sind sie eine wichtige Futterquelle für Vögel. Die Fliegenlarven wurden früher von amerikanischen Ureinwohnern gegessen.
