Andere Menschen zu erkennen ist für uns jetzt gar nicht so einfach, wenn sie in der Corona-Pandemie eine Mund-Nasen-Maske tragen.

Was sich dadurch ändert, hat ein internationales Forschungsteam untersucht. Es berichtet im Fachmagazin Scientific Reports über einen Online-Test mit rund 500 Teilnehmenden. In dieser abgewandelten Form eines Standard-Gesichtserkennungstests waren Gesichter mit und ohne Maske zu sehen, die die Teilnehmenden dann identifizieren sollten.

Ergebnis: Die Erfolgsquote bei der Erkennung sank um 15 Prozent, wenn die Personen auf den Bildern eine Maske trugen. Das liegt laut den Forschenden vor allem daran, dass wir Gesichter jetzt nicht mehr als Ganzes wahrnehmen können, sondern sie Merkmal für Merkmal verarbeiten müssen. Dabei rekonstruieren wir uns das Gesicht aus getrennten Merkmalen wie Augen, Nase und Augenbrauen. Das dauere viel länger und sei im Ergebnis weniger genau.

Laut den Forschenden könnte die Gesichtserkennungsquote im Alltag sogar noch schlechter sein als im Online-Test. Denn die Masken führten dazu, dass wir Menschen entweder nicht erkennen oder fälschlicherweise denken, wir würden sie kennen. Besonders schwierig sei es für Leute, die sowieso schon nicht gut seien in Gesichtserkennung. Das alles könne erhebliche Folgen haben für unser tägliches Leben - zum Beispiel im Bereich Bildung. Deshalb empfehlen die Forschenden, dass in zukünftigen Studien die sozialen und psychosozialen Folgen des Masketragens auf menschliches Verhalten untersucht werden sollten.