Es geht um die drei Kaper-Walarten - die waren bei Waljägern früher sehr beliebt, weil sie leicht zu erbeuten waren. Deswegen sind vor allem die beiden nördlichen Arten, der Atlantische und der Pazifischer Nordkaper, heute sehr selten. Bisher ging die Forschung davon aus, dass diese Wale nur an die 70 Jahre alt werden. Doch das Studienteam hat jetzt Daten aus jahrelangen Wal-Beobachtungen ausgewertet und Lebenserwartungs-Kurven aufgestellt, so ähnlich wie Versicherungen die Lebensdauer von Menschen-Jahrgängen berechnen. Dabei kam raus: Südkaper-Wale könnten locker 130 Jahre alt werden, oder vielleicht sogar 150. Und auch die Nordkaper haben wohl ein ähnliches Potenzial - doch in der Realität werden sie im Schnitt nur 22 Jahre. Schuld am frühen Tod der Wale ist der Mensch - früher durch die Waljagd, heute vor allem durch den vielen Schiffsverkehr und Überfischung der Wal-Beutetiere.
Die neue Studie passt zur generellen Regel, dass große Tierarten normalerweise älter werden als kleinere. Bisher dachte man auch, dass vor allem arktische Wale sehr alt werden - wegen der eisigen Kälte dort. Laut der Studie könnte es aber gut auch daran liegen, dass es dort weniger Jagd gibt.