Der älteste Mensch der Welt, das war nach bisherigen Erkenntnissen die Französin Jeanne Calment, die 1997 mit 122 Jahren und 164 Tagen gestorben sein soll.

Ein Mathematiker und ein Arzt aus Russland haben Zweifel an dem Altersrekord. Sie vermuten, dass die Frau schon mit 59 an einer Rippenfell-Entzündung gestorben ist. Ihre einzige Tochter Yvonne könnte damals, im Alter von 36 Jahren, die Identität der Mutter angenommen haben, um keine Erbschaftssteuer zahlen zu müssen. Dann wäre 1997 also die Tochter gestorben - und das im Alter von 99 Jahren. Die alte Frau galt als Wunder, weil die Jahre scheinbar spurlos an ihr vorübergingen.

Die beiden Forscher haben monatelang Biographien der vermeintlich ältesten Frau überprüft, Interviews und Fotos, Zeitzeugenberichte und Behördendaten. Insgesamt stießen sie auf 17 Ungereimtheiten, die für einen Betrug sprechen. Zum Beispiel ein Personalausweis der Frau aus den 30er Jahren, in dem Augenfarbe und Körpergröße nicht mit ihrem späteren Aussehen übereinstimmen. Außerdem sagt der Arzt, dass ihr körperlicher und geistiger Zustand viel besser war als der von gleichaltrigen Senioren.

Alexandra Rank, Deutschlandfunk-Nova-Wissensnachrichten
"Es ist eine Geschichte, die wie aus einem Film klingt. Eine Autopsie gab es damals nicht und um mehr zu klären, könnte man vielleicht die sterblichen Überreste von Jeanne und Yvonne Calment exhumieren und ihre DNA zu untersuchen."