Alt sind immer nur die anderen - da erstaunt es vielleicht nicht, wenn wir Altsein nach hinten verschieben.

Ein internationales Wissenschaftsteam unter Beteiligung der Humboldt-Uni und der Uni Greifswald hat Daten des Deutschen Alterssurveys ausgewertet. Dort werden Menschen ab 40 immer wieder gefragt, ab wann sie jemanden als alt bezeichnen würden.

Ergebnis: Heute sagen die meisten, man ist mit 75 alt; bei früheren Jahrgängen, die 1910 geboren wurden, galt man schon mit knapp über 70 als alt. Das liegt zum einen daran, dass Menschen heute länger leben und älter werden, sagen die Forschenden. Das liegt aber auch an einem gestiegenem Renteneintrittsalter - was auch oft mit Altsein verbunden wird.

Außerdem haben die Forschenden einen Unterschied zwischen Männern und Frauen festgestellt: Für Frauen fängt das hohe Alter im Schnitt 2,5 Jahre später an. Die Forschenden vermuten, dass das daran liegt, dass Frauen insgesamt älter werden, aber auch, dass Altsein bei Frauen stigmatisiert wird und sie deswegen die Altersgrenze nach hinten schieben.