Und deren Gesellschaft wurde in wenigen Jahrhunderten immer hierarchischer, darauf deuten Funde in der Tempelanlage Chavín de Huántar hin. Die liegt gut 400 Kilometer nördlich von Lima und gilt als Zentrum der Chavín. Aber warum änderte sich ihre Gesellschaft von einer relativ gleichen, zu einer mit strenger sozialer Ordnung?
Ein internationales Forschungsteam sagt: Das hängt auch mit bewusstseinserweiternden Drogen zusammen. Die Gruppe schreibt im Fachblatt PNAS, dass sie in der Ausgrabungsstätte Röhrchen aus Tierknochen gefunden hat, mit denen psychoaktive Pflanzen geschnupft wurden. Allerdings wurden die Röhrchen nur in extra Kammern für Rituale entdeckt. Die Forschenden gehen davon aus, dass bei den Chavín nur ein kleiner Kreis von Auserwählten mit bei den Ritualen dabei sein durfte - anders als bei anderen antiken Kulturen, wo Rauschmittel meistens von allen konsumiert wurden. Nach Ansicht der Wissenschaftler kontrollierten die Herrschenden von Chavín, wer überhaupt Halluzinogene bekommt - dadurch fühlten sie sich selbst näher am Übernatürlichen und inszenierten sich vor Anderen als überlegen.
