Wer die Tempel von Angkor Wat in Kambodscha besichtigt hat, der hat etwas Entscheidendes verpasst.

Direkt neben der Anlage haben Forscher nämlich Reste alter Städte entdeckt, die noch viel viel größer waren. Ein australischer Archäologe hat mithilfe neuer Laser-Technologie den Waldboden rund um die Ankor-Wat-Tempel untersucht - und ist fündig geworden. Die neu entdeckten Städte könnten 900 bis 1400 Jahre alt sein. Der Forscher geht davon aus, dass es im 12. Jahrhundert rund um Angkor Wat viele dicht besiedelte Städte nebeneinander gab und dass sie das weltweit größte Reich dieser Zeit gebildet haben. Die Städte sollen jeweils für sich genommen teilweise doppelt so groß wie München gewesen sein.

DRadio-Wissen-Autor Matthis Dierkes
Das wäre sogar heute eine richtige Metropole. Und für Mittelalter-Verhältnisse einfach gigantisch.

Damian Evans vom französischen EFEO-Institut sagte, "wir hatten in der Region ja schon einige Städte ausgegraben - Preah Khan und Teile von Mahendraparvata. Aber jetzt zeigt sich, dass das noch nicht alles war. Jetzt haben wir den Rest gefunden - und der ist groß."

Archäologie-Experten halten die Entdeckung für eine der wichtigsten der letzten Jahre, denn sie gibt ganz neue Hinweise für die Geschichte von Südostasien. Die neuen Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass die kambodschanischen Städte hoch komplexe Wassersysteme hatten, und zwar schon mehrere hundert Jahre früher als gedacht.

Über die Entdeckung haben die Süddeutsche Zeitung und der britische Guardian vorab berichtet, heute sollte die Studie veröffentlicht werden, im Journal of Archaeological Science. Archäologe Evans gibt schon mal ein Beispiel, wie die Bilder aussehen, die er mit der Laser-Methode aufgenommen hat:

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